Wirtschaft

160 Terabit/Sekunde unterm Atlantik Facebook und Microsoft legen Super-Kabel

Schematische Darstellungen eines Unteseekabels. "Marea" soll aus acht Fiberglassträngen bestehen.

Schematische Darstellungen eines Unteseekabels. "Marea" soll aus acht Fiberglassträngen bestehen.

(Foto: dpa)

Die Leitungen der Telekomkonzerne reichen nicht mehr für die Datenmengen, die Tech-Giganten wie Facebook intern bewegen. Gemeinsam mit Microsoft lässt das Soziale Netzwerk nun ein Kabel unter dem Atlantik verlegen - das leistungsfähigste, das es je gab.

Die beiden US-Internetriesen Facebook und Microsoft bauen gemeinsam eine neue Highspeed-Datenverbindung von den USA nach Europa. "Marea" - spanisch für Flut - soll das Transatlantik-Kabel heißen und mit einer Kapazität von 160 Terabits per Sekunde die leistungsfähigste Verbindung zwischen Amerika und Europa werden. Das teilten die beiden Technologiekonzerne in einer Presseerklärung mit.

Das 6600 Kilometer lange Kabel werde zudem das erste sein, dass die USA mit Südeuropa verbinde: Marea soll vom US-Ostküstenstaat Virginia nach Bilbao im spanischen Baskenland führen. Die spanische Telefongesellschaft Telefónica ist am Bau beteiligt. Die Arbeiten zur Verlegung des Kabels sollen diesen Sommer beginnen, das Kabel soll dann im Oktober 2017 in Betrieb genommen werden.

Die Infrastruktur, die die traditionellen Telekomkonzerne bereitstellen, reicht Internetfirmen wie Facebook, Microsoft, Google und Amazon längst nicht mehr aus. Laut der Analyse-Firma Telegeographie findet der transatlantische Datenverkehr bereits zu mehr als zwei Dritteln innerhalb privater Netzwerke - also etwa zwischen Facebook-Servern oder den Cloudspeichern von Microsoft - statt.

Mehr Kabel, weniger Ausfälle

"Marea" ist das erste Kabel, dass die Tech-Konzerne unter dem Atlantik verlegen. In Asien betreiben allerdings sowohl Facebook und Microsoft als auch die Google-Mutter Alphabet und Amazon bereits eigene Unterwasser-Datenleitungen. Von den eigenen Kabeln versprechen sich die Besitzer nicht nur Einsparungen gegenüber von Fremdanbietern gemieteten Kapazitäten.

Mit mehr Verbindungen sollen ihre Dienste auch weniger störanfällig werden. Microsoft-Manager Christian Belady erklärte, mit dem neuen Kabel entlang der Südroute durch den Atlantik "erhöhen wir die Widerstandsfähigkeit unseres weltweiten Netzes und garantieren somit unseren Kunden einen zuverlässigen Service". Facebook-Manager Najam Ahmad betonte, das soziale Netzwerk arbeite ständig an neuen Technologien und Systemen, um "die beste Vernetzung" anzubieten.

Die beiden IT-Unternehmen sind schon seit Jahren verbunden: Microsoft besitzt einen Anteil von 1,6 Prozent an Facebook. Dafür zahlte der Konzern vor neun Jahren 240 Millionen Dollar.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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