Wirtschaft

Washington greift hart durch ExxonMobil darf nicht mehr mit Rosneft

ExxonMobil und Rosneft hatten ein Abkommen über eine gemeinsame Erschließung von Meeresgebieten unterzeichnet.

ExxonMobil und Rosneft hatten ein Abkommen über eine gemeinsame Erschließung von Meeresgebieten unterzeichnet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Kurz nach dem erfolgreichen Ölfund in der Arktis erhält die Partnerschaft des US-amerikanischen Ölkonzerns ExxonMobil mit seinem russischen Pendant Rosneft einen Dämpfer. Das Weiße Haus untersagt aufgrund der Sanktionen eine weitere Kooperation.

Wenige Tage nach einem Ölfund in der Arktis muss der US-Konzern ExxonMobil wegen der Sanktionspolitik Washingtons aus einem Förderprojekt mit dem russischen Branchenriesen Rosneft aussteigen. Erst am Wochenende hatte Rosneft mitgeteilt, dass bei der gemeinsamen Bohrung in der Karasee Öl gefunden worden sei. ExxonMobil bestätigte der Agentur Interfax heute eine Anweisung des Weißen Hauses, die Arbeit an dem Projekt sowie alle von den Strafmaßnahmen betroffenen Tätigkeiten in Russland einzustellen.

ExxonMobil und Rosneft hatten 2011 ein Abkommen über eine gemeinsame Erschließung des Festlandsockels der Karasee und des Schwarzen Meeres unterzeichnet. Im Austausch gegen 33 Prozent der Anteile am Projekt "Universitetskaja-1" in der Karasee - der bisher nördlichsten Bohrung der Welt - finanzierte ExxonMobil den Löwenanteil der Bohrarbeiten im Gesamtwert von umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro. Die jüngsten Sanktionen der USA gegen Russland wegen der Ukraine-Politik des Kreml verbieten aber den Export von Gütern, Dienstleistungen und Technologie zur Ölförderung an mehrere russische Firmen.

"Russland nicht auf ExxonMobil angewiesen"

"Wir beugen uns allen Bedingungen der Sanktionen", teilte der Konzern mit Hauptsitz in Irving im US-Bundesstaat Texas mit. Eine Stellungnahme zu künftigen Schritten lehnte das Unternehmen ab. Ein gemeinsames Förderprojekt zwischen Rosneft und ExxonMobil auf der ostrussischen Insel Sachalin ist demnach aber nicht von den Sanktionen betroffen. Details nannte ExxonMobil nicht.

Zahlen über den jüngsten Ölfund in der Arktis waren zunächst nicht bekannt. Laut der Moskauer Wirtschaftszeitung "Kommersant" dürften die Erkundungsarbeiten in dem Revier noch fünf bis sechs Jahre dauern. Der stellvertretende russische Energieminister Kirill Molodzow sagte der Agentur Ria Nowosti, dass Russland auch ohne den US-Konzern in der Lage sei, die Arbeiten in der Karasee fortzusetzen. Rosneft-Chef Igor Setschin sagte in einem Interview des russischen Staatsfernsehens, ExxonMobil könne in das Projekt wieder einsteigen, sobald die US-Sanktionen aufgehoben worden seien.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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