Wirtschaft

"Es bleibt schwierig" Exporteure schlagen sich wacker

Containerumschlag am Hamburger Hafen.

Containerumschlag am Hamburger Hafen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutschen Unternehmen exportieren im März wieder mehr. Das macht angesichts der europäischen Krise zwar Hoffnung, doch Ökonomen bleiben vorsichtig: Die Eurozone steckt in der Rezession - und die Konkurrenz aus Japan gewinnt an Kraft.

Die deutschen Ausfuhren sind im März auf Jahressicht gesunken, haben sich jedoch gegenüber dem Vormonat wieder leicht erholt. Die Handelsbilanz wies einen Überschuss von saisonbereinigt 17,6 Mrd. Euro auf, das war mehr als von Ökonomen erwartet. "Alle harten Daten deuten auf ein Wachstum im ersten Quartal hin. Nach den Aufträgen und der Produktion sind nun auch die Exporte gestiegen. Die Handelsbilanz ist deutlich im Plus, was ebenfalls in diese Richtung weist", sagte Lothar Hessler von HSBC Trinkaus. Zuletzt steigerte die Industrie ihre Auslandsaufträge um 2,7 Prozent, wobei die Bestellungen aus der Währungsunion besonders kräftig zulegten.

Die Exporte fielen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,2 Prozent. Gegenüber dem Vormonat erholten sie sich jedoch saisonbereinigt um 0,5 Prozent, nachdem sie im Februar um 1,2 Prozent gesunken waren. Im gesamten ersten Quartal lagen die Ausfuhren mit 271,8 Mrd. Euro noch um 1,5 Prozent unter ihrem Vorjahreswert. Für das Jahr 2013 erwartet der Branchenverband BGA trotz des schwachen Auftakts ein Wachstum von 3 Prozent.

Die Krise in Europa hinterlässt deutliche Spuren: Die Ausfuhren in die Länder des Euroraums gingen im März auf Jahressicht überdurchschnittlich zurück, sie sanken um 7 Prozent.  

"Das Exportplus ist angesichts der Probleme in der Eurozone ganz ordentlich", so Ökonom Hessler. "Allerdings verlieren die Euroländer für die deutschen Unternehmen auch an Gewicht. Die Probleme dort schlagen nicht mehr ganz so stark durch, weil Deutschland inzwischen mehr von der Welt- als von der Eurozonen-Konjunktur abhängig ist."

"Insgesamt halten sich die Exporteure recht gut", sagte Christian Schulz von der Berenberg Bank. Das erstaune angesichts der Probleme in der Eurozone, zumal auch die Weltwirtschaft noch einige Schwächephasen habe. "Die Aussichten: Es bleibt schwierig" so der Ökonom.  "Japan als Konkurrent mit aufgrund des extrem abgeschwächten Yen kann den deutschen Unternehmen Marktanteile abjagen. Die Eurozone bleibt in der Rezession, eine Erholung zeichnet sich erst ab der zweiten Jahreshälfte ab. Die Exporte werden wahrscheinlich nicht die Wachstumslokomotive sein, diese Rolle fällt der heimischen Nachfrage zu."

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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