Wirtschaft

VW läuft die Zeit in den USA davon Ex-FBI-Chef soll Volkswagen helfen

Ex-Polizist Louis Freeh half schon Daimler aus der Patsche.

Ex-Polizist Louis Freeh half schon Daimler aus der Patsche.

(Foto: AP)

In den USA kommt Volkswagen bei der Bewältigung des Abgasskandals nicht voran. Die jüngste Amerika-Reise des Konzernchefs brachte keine Fortschritte. Nun soll der ehemals höchste Polizist des Landes mit seinen Kontakten helfen.

Volkswagen will einem Medienbericht zufolge den früheren FBI-Chef Louis Freeh als Sonderbeauftragten in der Abgasaffäre gewinnen. Der Ex-Chef der Bundespolizei solle insbesondere seine Kontakte in den USA nutzen, wo VW wegen der Manipulation von Abgaswerten mit Milliarden-Schadenersatzzahlungen rechnen muss, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Ein VW-Sprecher sagte dazu: "Spekulationen kommentieren wir nicht."

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Die Berufung des 66-Jährigen solle an diesem Dienstag in einem Sonderausschuss des Aufsichtsrats besprochen werden, so die Zeitung. Das Gremium komme in Wolfsburg zusammen, um sich über den Stand der Ermittlungen zu informieren. Freeh sei intern bereits vor Wochen als möglicher VW-Botschafter in den USA ins Spiel gebracht worden.

Nach der jüngsten Interview-Panne von Matthias Müller in Detroit, wo der Volkswagen-Chef die Dieselaffäre als "technisches Problem" verharmlost hatte, drängt die Zeit. Im Konzern wächst die Angst, dass VW seine juristischen Probleme in den USA ohne einen allseits anerkannten Vermittler nicht mehr in den Griff bekommt. Die stark belasteten Beziehungen zu den dortigen Umweltbehörden sowie zu Regierung und Parlament in Washington könnten Volkswagen sehr viel Geld kosten.

Der frühere FBI-Chef Freeh habe in den vergangenen Jahren bereits bei Daimler dazu beigetragen, Konflikte in den USA zu lösen, schreibt die "SZ". Freeh war von Daimler 2006 als Berater angeheuert worden, um eine Schmiergeldaffäre zu bewältigen.

Im VW-Aufsichtsrat soll am Dienstag auch über die missglückte USA-Reise von Konzernchef Müller geredet werden. Müller hatte sich mit der Umweltbehörde EPA nicht über die Umrüstung der Diesel-Fahrzeuge einigen können. Anders als in Deutschland gibt es für die USA noch keinen Zeitplan für den anstehenden Rückruf.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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