Wirtschaft

Russischer Stahlriese Evraz bestätigt US-Pläne

Ein heißes Eisen: Das Stahlgeschäft ist international eng verflochten.

Ein heißes Eisen: Das Stahlgeschäft ist international eng verflochten.

(Foto: REUTERS)

Das Umfeld erscheint schwierig, die politische Gesamtsituation widrig: Allem Gegenwind zum Trotz will sich der milliardenschwerer Rohstoffkonzern Evraz aus Russland an der Wall Street an die Börse wagen. Umfang und Zeitpunkt sind noch offen.

Russlands größter Stahlkonzern Evraz erwägt ungeachtet der westlichen Sanktionen einen Börsengang in New York. Das Unternehmen hat zwar eigenen Angaben zufolge bislang noch keine entsprechenden Unterlagen bei der US-Börsenaufsicht eingereicht, werde dies jedoch womöglich in absehbarer Zeit tun. Die Börsenpläne beziehen sich dabei auf die US-Tochter Evraz North America. Mit der Bestätigung reagiert der nach britischem Recht eingetragene Mutterkonzern Evraz plc auf entsprechende Spekulationen am Markt.

Evraz wird teilweise von dem Milliardär Roman Abramowitsch kontrolliert, der hierzulande vor allem durch den Kauf des Londoner Fußballklubs Chelsea bekannt ist. Geplant sei, die US-Geschäftsteile an die Börse zu bringen, deren Wert auf mehr als zwei Milliarden Dollar geschätzt wird.

Der Stahlkonzern ist nicht von den Russland-Sanktionen der EU und der USA im Zuge des Ukraine-Konflikts betroffen. Im Gegensatz zu vielen anderen russischen Konzernen könnte sich Evraz deshalb problemlos Kapital im Westen beschaffen.

Die Kapitalversorgung scheint für Evraz ungeachtet der Spannungen zwischen Russland und dem Westen tatsächlich bislang reibungslos zu laufen: Erst im vergangenen Monat borgte sich das Unternehmen von der Deutschen Bank und anderen Geldhäusern 425 Millionen Dollar. Die Aktien von Evraz werden bisher vor allem an europäischen Börsenplätzen wie Moskau, Frankfurt und London gehandelt.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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