Wirtschaft

Aktie rutscht ans MDax-Ende Evonik-Kurs leidet unter Investor-Ausstieg

CVC war 2008 bei Evonik eingestiegen.

CVC war 2008 bei Evonik eingestiegen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der britische Finanzinvestors CVC und der deutsche Spezialchemie-Konzern Evonik gehen ab sofort getrennte Wege. Das "Engagement auf Zeit" endet nach rund acht Jahren. Für Evonik hat der Ausstieg aber wohl auch etwas Gutes.

Bei guter Marktlage stach im MDax eine Aktie negativ heraus: Das Papier des Spezialchemie-Konzerns Evonik rangierte mit einem Minus von fast fünf Prozent ganz unten in dem Nebenwerte-Index. Das hatte seinen Grund: Der Finanzinvestor CVC zog sich nach acht Jahren aus dem Spezialchemie-Konzern zurück.

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Die Briten, die 2008 mit einer Sperrminorität von 25,01 Prozent bei der RAG–Tochter eingestiegen waren, verkauften in der Nacht ihr letztes Aktienpaket für 504 Millionen Euro, wie aus einer Mitteilung der Investmentbank JP Morgan hervorgeht. Wie aus dem Handel zu hören war, wurden die Stücke zu 25,50 Euro platziert. "Langfristig ist das gut, weil damit ein Damoklesschwert über Evonik weg ist, das immer über der Aktie gehangen hat", sagte ein Händler. Eine Platzierung durch CVC sei erwartet worden.

Letztlich war es eine lohnende Beteiligung für CVC: Mit dem Verkauf von Evonik-Aktien erlöste die Beteiligungsfirma nach Reuters-Berechnungen gut 3,5 Milliarden Euro, gezahlt hatte sie 2,4 Milliarden Euro. CVC hat Evonik von Anfang an partnerschaftlich begleitet", sagte eine Konzernsprecherin am Mittwoch in Essen. "Dabei war das Engagement immer ein Engagement auf Zeit. "Evonik wird an der Börse mit zwölf Milliarden Euro bewertet und ist im Nebenwerteindex MDax gelistet.

Im vergangenen Jahr baute CVC Beteiligung noch aus

CVC war in der Hoffnung auf einen schnellen Börsengang von Evonik eingestiegen, doch der Plan wurde zur Hängepartie. Denn die RAG-Stiftung veranschlagte den Wert von Evonik höher als viele Investoren zu zahlen bereit waren. Schließlich schaffte es Evonik im Frühjahr 2013 mit einem Trick an die Börse - CVC und die Stiftung brachten einen Großteil der Papiere bereits vorab mit einem Rabatt bei Staatsfonds und anderen Großanlegern unter.

Trotz aller Unkenrufe hat sich das Engagement für CVC am Ende gelohnt: Finanzkreisen zufolge hat der Finanzinvestor den Eigenkapitaleinsatz mehr als verdoppelt. Er hatte - wie in der Branche üblich - einen Teil des Kaufpreises auf Kredit finanziert. Im vergangenen Jahr hatte CVC fast jede Möglichkeit genutzt, seine Beteiligung abzubauen, nachdem das Geschäft von Evonik gut lief.

RAG-Stiftung hält weiterhin knapp 68 Prozent

In vier Schritten warf die Beteiligungsfirma Evonik-Aktien für insgesamt zwei Milliarden Euro auf den Markt. Das letzte Paket von 4,2 Prozent verkaufte CVC nun mit 25,50 Euro je Aktie sogar unter dem Ausgabepreis beim Börsengang.

Die RAG-Stiftung hält weiterhin knapp 68 Prozent an Evonik und will den Anteil "auf absehbare Zeit" auch nicht reduzieren. Langfristig soll er jedoch auf 25,1 Prozent abschmelzen. Die Stiftung, die inzwischen ein Vermögen von knapp 16 Milliarden Euro aufgebaut hat, soll von 2019 an für die Folgekosten des auslaufenden deutschen Steinkohle-Bergbaus aufkommen. Die verbliebenen Steinkohlezechen sind unter ihrem Dach gebündelt.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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