Wirtschaft

Zweistellige Zuwachsraten Europas Automarkt boomt

Deutlich mehr Autos verkauft.

Deutlich mehr Autos verkauft.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Monat Juni ist hinsichtlich der Autoverkäufe ein erfolgreicher. Im EU-Bereich gibt es einen großen Anstieg der Zahl der Neuzulassungen. Besonders kräftig wachsen die Märkte in Spanien, Frankreich und Italien. Auch Deutschland steht nicht schlecht da.

Der Automarkt in der EU hat im Juni so stark zugelegt wie seit über fünf Jahren nicht mehr - und damit auch dem gesamten ersten Halbjahr einen Schub gegeben. Im Juni wurden 1,36 Millionen neue Pkw und damit 14,6 Prozent mehr als im Juni 2014 zugelassen. Das ist die höchste Steigerungsrate seit Dezember 2009, wie der europäische Branchenverband ACEA in Brüssel mitteilte. Damit setzte sich der Aufwärtstrend der vergangenen fast zwei Jahre fort.

Deutschland war an dem Plus stark beteiligt. Nach teilweise schon bekannten Daten wurden hierzulande im Juni 12,9 Prozent mehr neue Pkw zugelassen, ebenfalls 12,9 Prozent in Großbritannien, in Frankreich 15 Prozent, in Italien 14,4 Prozent und in Spanien sogar 23,5 Prozent.

Hauptgrund für das starke Plus sind nach einer Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY allerdings Kalendereffekte. In allen EU-Ländern habe es im Juni entweder einen oder zwei Verkaufstage mehr als im Juni 2014 gegeben. Bereinigt seien die Verkäufe EU-weit lediglich um 7,5 Prozent gestiegen, rechnete EY aus.

Deutsche Autobauer stark

Das erste Halbjahr 2015 schließt laut ACEA in der EU mit einem Plus von 8,2 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2014, wobei Daten für Malta nicht verfügbar waren. EU-weit wurden von Januar bis Juni über sieben Millionen Autos neu zugelassen. Deutschland kam dabei auf ein Plus von 5,2 Prozent, Frankreich auf plus 6,1 Prozent, Großbritannien auf plus 7 Prozent, Italien plus 15,2 Prozent und Spanien auf plus 22 Prozent.

Bei den Herstellern verbuchte der VW-Konzern mit seinen verschiedenen Marken, der in Europa einen Marktanteil von rund 25 Prozent hält, im Juni einen Zuwachs von 16,8 Prozent und im ersten Halbjahr von 7,2 Prozent. BMW mit den Marken BMW und Mini verbuchte 15,1 und zwölf Prozent mehr Absätze. Bei Daimler mit Mercedes und Smart waren es plus 21,7 und plus 15 Prozent. Opel mit der Schwestermarke Vauxhall kam im Juni auf plus 9,5 und im ersten Halbjahr auf plus 5,9 Prozent. Auch andere europäische und internationale Hersteller konnten auf dem EU-Markt meist kräftig zulegen.

"Niedrige Zinsen, Rabatte, eine sinkende Arbeitslosigkeit und eine steigende Konsumbereitschaft treiben die Erholung an", analysierte EY. Allerdings liegen die Zahlen in der EU insgesamt noch unter dem Niveau von vor der Wirtschaftskrise. EY zufolge wurden nur in Großbritannien und Deutschland im ersten Halbjahr mehr Autos verkauft als vor der Krise. Deutschland verbuchte laut den EY-Zahlen im ersten Halbjahr 2015 drei Prozent mehr Verkäufe als im ersten Halbjahr 2007.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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