Wirtschaft

Aktie geht durch die Decke Es läuft für Goldman Sachs

Die Aktie von Goldman Sachs hat seit dem Triumph Donald Trumps rund 20 Prozent zugelegt.

Die Aktie von Goldman Sachs hat seit dem Triumph Donald Trumps rund 20 Prozent zugelegt.

(Foto: REUTERS)

Die Aktie von Goldman Sachs kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben. Ein wesentlicher Grund für die satten Kursgewinne ist Donald Trump. Und das, obwohl der neue US-Präsident die Bank im Wahlkampf heftig attackiert hatte.

Es ist ein symbolischer Erfolg: Die Aktie von Goldman Sachs hat den höchsten Stand seit der Finanzkrise erreicht. An der Wall Street setzte das Papier seine Rally fort und ging mit einem Stand von etwas mehr als 219 Dollar aus dem Handel – ein Tagesgewinn von knapp 3,6 Prozent. Börsianer sehen für den Kurssprung vor allem einen Grund: Donald Trump.

Goldman Sachs
Goldman Sachs 395,35

"Wir nehmen an, dass sich Goldman Sachs in ein besseres Handelsumfeld bewegt", so die Analysten von KBW mit Blick auf Währungen, Rohstoffe und festverzinsliche Wertpapiere. Begründung: Unter dem neuen Präsidenten werde es weniger Regulierungen geben. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass sich das "makroökonomische Umfeld" verbessert – und Goldman davon besonders profitieren kann.

Die meisten Wall-Street-Banken haben an der Börse nach dem Wahlsieg Trumps zugelegt. Doch Goldman Sachs ist ganz vorne dabei, das Kursplus summiert sich auf rund 20 Prozent.

Feindbild im Wahlkampf

Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil der künftige Präsident die Wall-Street-Größe im Wahlkampf heftig attackiert hatte. Trump bezeichnete die Bank unter anderem als "globale Machtstruktur", die die amerikanische Arbeiterklasse ausraube. Er unterstellte Goldman, seine Konkurrenten Ted Cruz und Hillary Clinton "total, total zu kontrollieren". Und angesichts der Reden Clintons bei Goldman-Sachs warf er der Kandidatin der Demokraten vor, sich "im Geheimen mit internationalen Banken zu treffen, um ein Komplott gegen die Souveränität der USA zu schmieden".

Nach seinem Wahlsieg hat Trump eine Kehrtwende eingeleitet. Mit Steven Mnuchin wird ein ehemaliger Top-Goldman-Sachs-Banker neuer Finanzminister. Außerdem erwägt Trump dem Magazin "Politico" zufolge, die gegenwärtige Nummer 2 der Investmentbank, Gary Cohn, zum Chef des "Office of Management and Budget" zu machen. Die Behörde überwacht, ob von der Regierung auf den Weg gebrachte Gesetze und Verordnungen in der Verwaltung auch umgesetzt werden. Auch Anthony Scaramucci, Mitglied im Beraterstab Trumps, ist ein Ex-Goldman-Banker. Und dann ist da noch Steve Bannon, der Chefstratege des neuen Präsidenten. Der ehemalige Chef des extrem rechten Web-Angebots "Breitbart" hatte während und nach seines Studiums bei Goldman Sachs gearbeitet.

Quelle: ntv.de, jga

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen