Wirtschaft

Anzeige wegen Höhe der Bezahlung Ermittler gehen Untreueverdacht bei VW nach

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(Foto: dpa)

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt wegen Untreueverdachts im Zusammenhang mit Aufwandsentschädigungen für den VW-Betriebsrat. Das teilt die Behörde mit. Zuvor hatte die "Braunschweiger Zeitung" über den Fall berichtet. Demnach richten sich die Ermittlungen gegen vier amtierende und ehemalige Manager. Die Behörde indes machte zum genauen Kreis der Beschuldigten wegen der laufenden Ermittlungen keine Angaben.

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Der 60-jährige Bernd Osterloh, seit 2005 im Amt, geht sofort in die Offensive und legt alle Zahlen auf den Tisch. Sein Grundgehalt betrage rund 200.000 Euro, hinzu kämen - wie für "alle Manager dieser Ebene" - Bonuszahlungen, die vom Geschäftserfolg abhingen, sagt er der Zeitung. "Ich habe nicht über mein Gehalt entschieden. Das Unternehmen hat meine Einstufung nach Recht und Gesetz vorgenommen."

Und Osterloh, der die Funktion eines Co-Managers stets zurückweist, weist darauf hin: "Wäre es mir ums Geld gegangen, dann wäre ich heute nicht mehr Betriebsratsvorsitzender, sondern schon seit Ende 2015 Personalvorstand" Dieses Angebot, das ihm ein millionenschweres Salär eingebracht hätte, habe er aber ausgeschlagen.

Aufsichtsrat über Ermittlungen informiert

"Selbstverständlich ist der Aufsichtsrat über das laufende Ermittlungsverfahren gegen aktuelle und ehemalige Vorstandsmitglieder sowie Manager des Personalbereiches des Unternehmens informiert", sagte ein Sprecher des Gremiums. Zugleich betonte er, dass nicht etwa gegen Betriebsratschef Bernd Osterloh ermittelt werde. Dieser übernehme "seit vielen Jahren in herausragender Weise Verantwortung für die Belegschaften des Volkswagen-Konzerns". Der Aufsichtsrat bedauere, dass Osterloh nun "Gegenstand der Diskussion ist". Man werde alles tun, um die Vorwürfe gegen Vertreter des Unternehmens aufzuklären.

Nach Informationen der Zeitung soll es eine Anzeige gegeben haben, die den Fall ins Rollen brachte. Es soll unter anderem um mutmaßlich zu hohe Bezüge für Osterloh gehen. Aus dem Betriebsrat von Volkswagen hieß es, man sei über die Untersuchung der Staatsanwaltschaft informiert - halte das Vorgehen des Konzerns aber für rechtens: "Wir sind fest davon überzeugt, dass die bei Volkswagen geltenden Regelungen dem Betriebsverfassungsgesetz entsprechen und dass auch die Eingruppierung unseres Konzernbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh durch das Unternehmen korrekt erfolgt ist."

Man werde gegenüber den Ermittlern erklären können, dass man sich an die Regeln gehalten habe.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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