Wirtschaft

Gigantische Abschreibungen Eon sorgt für Kurzschluss in Bilanz

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(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschlands größter Energiekonzern Eon steckt weiter tief in der Krise. Allein im dritten Quartal fiel ein Minus von fast acht Milliarden Euro an. Dennoch will der Energieriese die Dividende nicht anrühren.

Deutschlands größter Energiekonzern Eon hat angesichts dramatisch sinkender Strompreise und erforderlicher gigantischer Abschreibungen tiefrote Zahlen geschrieben. Allein in den Sommermonaten fiel ein Verlust von fast sieben Milliarden Euro an. Das Quartal sei zwar "sehr bewegt und ereignisreich" gewesen und das Umfeld auch weiterhin "äußerst schwierig", sagte Finanzvorstand Michael Sen. Nach neun Monaten beläuft sich das Minus auf 5,7 Milliarden Euro. Die pessimistische Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Eon. Dennoch will Eon an einer Dividende von 50 Cent je Aktie festhalten. Das dürfte vor allem die Kommunen in NRW freuen.

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Der Fehlbetrag in Höhe von 6,985 Milliarden Euro im Zeitraum Juli bis Ende September erkläre sich durch die angekündigten Wertberichtigungen im Geschäft mit den konventionellen Kraftwerken von 8,3 Milliarden Euro, teilte Eon. Gründe dafür seien der deutliche Rückgang der Rohstoff- und Energiepreise auf den globalen Energiemärkten sowie die Lage auf dem Strommarkt. Bereits im vergangenen Jahr war Eon deshalb in die tiefroten Zahlen gerutscht. 2014 stand unter dem Strich ein Verlust.

Bereinigter Gewinn unter Erwartungen

Der Umsatz belief sich zwischen Juli und September auf knapp 27 Milliarden Euro. Bereinigt um Sondereffekte erzielte der Konzern in den ersten neun Monaten zwar noch einen Gewinn - dieser fiel aber um fast ein Drittel geringer aus als im Vorjahr. Das nachhaltige Nettoergebnis sank von 1,37 Milliarden Euro auf 962 Millionen Euro. Der Rückgang war etwas deutlicher als erwartet.

Eon leidet wie die Konkurrenten unter den sinkenden Großhandelsstrompreisen und verdient mit seinem konventionellen Kraftwerken immer weniger. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank in der Zeit von Januar bis September um fast ein Fünftel auf knapp 5,4 Milliarden Euro. Im operativen Geschäft komme Eon aber gut voran, unter anderem weil zwei Offshore-Windparks in der Nordsee nun vollständig in Betrieb seien, ebenso wie ein Kraftwerksprojekt in Russland.

Aufspaltung im Zeitplan

Angesichts der Schwierigkeiten auf den Strommärkten hatte Eon im vergangenen Jahr beschlossen, sich in zwei Teile aufzuspalten. Das Geschäft mit Kohle- und Gaskraftwerken soll im Januar in die neue Gesellschaft Uniper ausgelagert werden. Beim geplanten Umbau des Konzerns liege Eon im Zeitplan, erklärte Konzernchef Johannes Teyssen. "Die Führungsmannschaften von Eon und Uniper stehen bereit", erklärte er. Die Mitarbeiter wüssten nun, in welchen Teams sie zukünftig arbeiteten.

Für das laufende Jahr rechnet Eon weiterhin mit einem Rückgang des bereinigten Ebitda um bis zu 16 Prozent auf 7 Milliarden bis 7,6 Milliarden Euro. Das nachhaltige Konzernergebnis wird nach der Prognose des Konzerns bei 1,4 Milliarden bis 1,8 Milliarden Euro liegen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa/rts/AFP

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