Wirtschaft

Mehr als 9 Miliiarden Euro Miese Eon kündigt neues Sparprogramm an

Milliardenverluste erneut bei Eon

Milliardenverluste erneut bei Eon

(Foto: picture alliance / dpa)

So richtig kommt Eon auch nach der Abspaltung der Tochter Uniper nicht auf die Beine. Der Schritt kostet den Konzern Milliarden und ruft weitere Einsparungen auf den Plan. Bei den Anlegern kommt das nicht gut an.

Hohe Abschreibungen auf die abgespaltene Tochter Uniper belasten Eon: Der Energiekonzern hat in den ersten neun Monaten einen Verlust von rund 9,3 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Nach Steuern und Dritten blieb immer noch ein Minus von knapp 4 Milliarden Euro. Der operative Gewinn sank um 4 Prozent. Die pessimistische Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern. Am Aktienmarkt gaben Eon-Aktien knapp 2 Prozent nach - in einem negativen Börsenumfeld.

Eon-Chef Johannes Teyssen kündigte zudem ein neues Sparprogramm an: "Wir brauchen noch mehr Kundennähe, müssen schlanker und schneller werden, um uns selbst bei steigendem Wettbewerbsdruck weiter erfolgreich zu positionieren", schrieb er den Aktionären im Zwischenbericht. Bis 2018 will der Konzern seine Kosten um 400 Millionen Euro senken, erklärte ein Sprecher. Der Konzern wolle auch sein aktuelles Investitionsbudget überprüfen, schrieb Teyssen.

"Finanzierungsspielraum ist da"

Finanzchef Michael Sen äußerte sich auch zur Finanzierung des Atomausstiegs. "Eon hat genügend Finanzierungsspielraum, um die benötigten Mittel zur Verfügung zu stellen. Daraus resultiert kein kurzfristiger Handlungsbedarf."

Eon soll rund 10 Milliarden Euro in einen öffentlich-rechtlichen Fonds einzahlen, aus dem die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls finanziert wird. Rund 2 Milliarden Euro entfallen auf einen Risikoaufschlag für mögliche Kostensteigerungen. Der Konzern hatte zur Finanzierung dieser Prämie eine Kapitalerhöhung als Möglichkeit genannt. Eon wolle eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten vermeiden, ließ sich Sen nun zitieren. "Wir analysieren derzeit Alternativen."

Eon verdient im Kerngeschäft mehr

Grund für den hohen Verlust in den ersten neun Monaten sind hohe Abschreibungen. Nach dem Börsengang von Uniper musste Eon die Differenz zwischen Buchwert und Marktwert des neuen Unternehmens korrigieren: Die Wertberichtigungen beliefen sich auf 6,1 Milliarden Euro. Das seit Jahresbeginn operativ tätige Unternehmen kümmert sich um den Energiehandel und das Geschäft mit den konventionellen Kraftwerken, mit dem sich angesichts der Ökostromkonkurrenz nur noch schwierig Geld verdienen lässt.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von Eon sank in der Zeit von Januar bis September von 2,42 Milliarden im Vorjahr auf 2,31 Milliarden Euro. Grund für den Rückgang waren vor allem die Stilllegung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld sowie die gesunkenen Börsenstrompreise. In seinem neuen Kerngeschäft verdiente Eon mehr: Das operative Ergebnis der Sparten erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb verbesserte sich um 13 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro.

Das bereinigte Konzernergebnis ging um 8 Prozent auf 641 Millionen Euro zurück. Die Kennzahl fiel deutlich besser aus als von Analysten erwartet: Im Vorfeld befragte Experten hatten mit einem Rückgang von 27 Prozent gerechnet.

Für das Gesamtjahr rechnet Eon weiter mit einem bereinigten EBIT von 2,7 Milliarden bis 3,1 Milliarden Euro. Das wäre ein Rückgang von bis zu einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Das bereinigte Konzernergebnis wird 2016 nach den Schätzungen im schlimmsten Fall um fast die Hälfte auf 600 Millionen Euro sinken. Im besten Fall soll es 1 Milliarde Euro betragen.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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