Wirtschaft

Verkaufsgespräche Eon gibt Ölfelder in der Nordsee auf

Am Erdgasspeicher in Hamburg-Reitbrook: Der Verkauf der Öl- und Erdgasfelder könnte Eon reichlich frische Mittel einbringen.

Am Erdgasspeicher in Hamburg-Reitbrook: Der Verkauf der Öl- und Erdgasfelder könnte Eon reichlich frische Mittel einbringen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Verkauft Eon wertvolle Anteile an der Rohstoffförderung in der Nordsee an den russischen Oligarchen Michail Fridmann? Die Gespräche sollen bereits weit fortgeschritten sein. Der Deal könnte rund frisches Geld in die Kassen des Energiekonzerns spülen.

Der deutsche Energieversorger Eon steht angeblich kurz vor dem Verkauf seiner Öl- und Gasfelder in der norwegischen Nordsee. Das Unternehmen befinde sich in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit der Investitionsgesellschaft LetterOne des russischen Oligarchen Michail Fridman, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf nicht näher genannte Insider.

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Der Preis für die Gasfelder dürfte laut "Financial Times" bei über einer Milliarde US-Dollar (890 Millionen Euro) liegen und damit nah an den von Analysten geschätzten Wert der Felder von 1,2 Milliarden US-Dollar herankommen. Eine Einigung sei bereits in wenigen Tagen zu erwarten, hieß es. Bei Eon wollte sich zunächst niemand zu den Gerüchten äußern.

Verkauf politisch heikel

Eon hat seine Beteiligungen an Öl- und Gasfeldern in der Nordsee bereits vor einiger Zeit auf die Verkaufsliste gesetzt. Der Zeitung zufolge will der deutsche Konzern seine Anteile an Projekten vor der britischen Küste nun separat verkaufen. Hintergrund ist dabei auch, dass der russische Investor Fridman aus politischen Gründen wegen des Ukraine-Konflikts in Großbritannien nicht gern gesehen ist.

Eon befindet sich wegen der Energiewende in einer Krise und reagiert darauf mit einem tiefgreifenden Umbau, bei dem unter anderem die Großkraftwerke ausgegliedert werden. Die Erlöse aus einem erfolgreichen Verkauf könnte der Dax-Konzern Eon gut gebrauchen, um die eigenen Schulden zu senken. LetterOne hatte im Frühjahr für gut fünf Milliarden Euro bereits die Öl- und Gasfördertochter Dea des Energiekonzerns RWE übernommen. Dazu zählten auch Felder, die im britischen Einflussgebiet liegen.

Damit der Deal damals durchgehen konnte, musste sich LetterOne dazu verpflichten, die Geschäfte in Großbritannien bis Herbst weiterzuverkaufen. Inzwischen soll die in Luxemburg ansässige Gesellschaft jedoch um Fristverlängerung gebeten haben. Laut "FT" verhandelt LetterOne mit dem in der Schweiz ansässigen Chemiekonzern Ineos des britischen Milliardärs Jim Ratcliffe über die britischen Dea-Teile. Ineos hat bereits deutlich gemacht, dass es stärker ins Fördergeschäft einsteigen will.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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