Wirtschaft

Kraftwerk-Verluste abgefedert Eon büßt beim Gewinn ein

Angesichts der Konkurrenz durch Sonnen- und Windstrom sinken die Erträge konventioneller Kraftwerke.

Angesichts der Konkurrenz durch Sonnen- und Windstrom sinken die Erträge konventioneller Kraftwerke.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Energiewende macht dem größten deutschen Energiekonzern weiter zu schaffen. Hauptproblem für Eon ist im zweiten Quartal aber das schwächelnde Auslandsgeschäft. Das Nettoergebnis hingegen fällt überraschend positiv aus.

Der Energiekonzern Eon kämpft neben der Energiewende nun auch mit schwächelnden Geschäften im Ausland. Der operative Gewinn sei im ersten Halbjahr um zwölf Prozent auf 5 Milliarden Euro gefallen, teilte der größte deutsche Versorger mit. Branchenexperten hatten mit 4,88 Milliarden Euro gerechnet.

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Eon teilte mit, das Minus sei "fast vollständig" auf die Veränderungen im Portfolio und auf Währungseffekte zurückzuführen. In der Kraftwerkssparte hingegen konnten etwa Sparbemühungen und die Auflösung einer Rückstellung den andauernden Strompreisverfall mehr als ausgleichen.

Der für die Dividende entscheidende nachhaltige Überschuss ging im ersten Halbjahr von 1,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,5 Milliarden Euro zurück. Am Aktienmarkt dürfte das allerdings eher Erleichterung auslösen: Analysten hatten sogar ein Minus von 1,45 Milliarden Euro vorausgesagt. Nach Berücksichtigung von Sondereffekten schrumpfte das Nettoergebnis auf 821 Millionen Euro - nach 3 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Ein Grund dafür ist, dass Buchgewinne das Vorjahresergebnis außergewöhnlich erhöht hatten.

Kraftwerk-Sparte verdient mehr, Handel im Minus

Nach wie vor belasten Eon zwar die Auswirkungen der Energiewende: Angesichts der staatlich geförderten Konkurrenz durch Sonnen- und Windstrom lässt sich Strom aus konventionellen Kraftwerken nur zu sinkenden Preisen verkaufen. Das Halbjahresergebnis der Erzeugungssparte allerdings spiegelt das nicht wider. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dieses Konzernteils verbesserte sich von 932 Millionen Euro auf 1,18 Milliarden Euro. Dazu trug nach Eon-Angaben außer Kostensenkungen die Auflösung einer Rückstellung bei.

Im Handelsgeschäft verzeichnete Eon dagegen ein deutliches Gewinnminus. Einen rückläufigen Gewinn verbuchte der Konzern zudem in seinem deutschen Netzgeschäft, in dem sich abermals Regulierungsentscheidungen und der Verkauf von Regionalversorgern bemerkbar machten.

Vor Schwierigkeiten stellt Eon zudem das Auslandsgeschäft: Den Versorger belasten etwa die Schwäche der türkischen Lira und des russischen Rubels. Das Unternehmen muss zudem mit Kosten durch den Einstieg in das brasilianische Stromgeschäft umgehen.

Ausblick aufs Jahr pessimistisch

Für das Gesamtjahr rechnet Eon weiter mit einem deutlichen Gewinnrückgang. Der nachhaltige Konzernüberschuss dürfte der bestätigten Prognose zufolge von 2,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf einen Wert zwischen 1,5 und 1,9 Milliarden Euro schrumpfen.

Bereinigt um Sondereffekte und vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen rechnet der Konzern weiter mit einem Ergebnis zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro. Im Jahr 2013 hatte die operative Kennzahl 9,3 Milliarden Euro betragen.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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