Wirtschaft

Holpriger Uniper-Start Eon-Tochter schreibt rote Zahlen

Atomkraftwerk Grohnde

Atomkraftwerk Grohnde

(Foto: dpa)

Die Eon-Tochter Uniper veröffentlicht erstmals eigene Ergebnisse. Wegen hoher Abschreibungen im ersten Halbjahr weist das für das herkömmliche Kraftwerksgeschäft zuständige Unternehmen einen Milliardenverlust aus.

Die Eon-Tochter Uniper hat kurz vor dem geplanten Börsengang erstmals eigene Ergebnisse veröffentlicht und wegen hoher Abschreibungen im ersten Halbjahr einen Milliardenverlust ausgewiesen. Im operativen Geschäft fielen die Ergebnisse vor der Abspaltung von Eon zwar deutlich besser aus, Grund dafür war aber vor allem ein Sondereffekt.

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Das um Einmaleffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag bei 1,5 Milliarden Euro, nach einem vergleichbaren Vorjahreswert von 1 Milliarde Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich von 500 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro. Positiv wirkten sich neue Konditionen bei langfristigen Gaslieferverträgen aus, über die Eon schon im Mai berichtet hatte. Im globalen Handelsgeschäft gab es den Angaben zufolge weitere Verbesserungen.

Vor diesem Hintergrund legte das bereinigte Ebitda in der Handelssparte im ersten Halbjahr von 400 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden Euro zu. Im europäischen Stromerzeugungsgeschäft sorgten die niedrigen Börsenstrompreise weiter für Belastung: Das Ergebnis der Sparte sank um rund ein Fünftel auf 400 Millionen Euro.

In der internationalen Stromerzeugung brach das bereinigte Ebitda von 150 Millionen Euro auf 5 Millionen Euro ein. Grund dafür waren der schwache Rubel sowie die Folgen eines Brandschadens am russischen Kraftwerk Beresowskaja 3. Die Reparaturarbeiten an der Anlage werden voraussichtlich frühestens Mitte 2018 abgeschlossen sein, wie Uniper mitteilte.

Für konventionelles Kraftwerksgeschäft zuständig

Unter dem Strich stand bei Uniper ein Minus von 3,9 Milliarden Euro. Überraschend kommt das schlechte Ergebnis nicht: Eon hatte schon vor zwei Wochen wegen der Abschreibungen auf Uniper für das erste Halbjahr über einen Nettoverlust von rund 3 Milliarden Euro berichtet. Uniper musste Wertberichtigungen auf Kraftwerke und Gasspeicher in Höhe von rund 2,9 Milliarden Euro vornehmen, zudem fielen Drohverlustrückstellungen für Gasspeicher von 900 Millionen Euro an.

Uniper ist seit Jahresbeginn für den Energiehandel sowie das konventionelle Kraftwerksgeschäft zuständig, mit dem sich angesichts der Ökostromkonkurrenz immer weniger Geld verdienen lässt. Eon konzentriert sich auf das Geschäft mit erneuerbaren Energien, Netzen und Vertrieb. Der Konzern will seine Tochter Mitte September an die Börse bringen und die Mehrheit der Anteile an seine Aktionäre abgeben.

Uniper hat aufgrund der Schwierigkeiten in der konventionellen Stromerzeugung bereits ein hartes Sparprogramm angekündigt, zudem will das Unternehmen bis 2018 Aktivitäten im Wert von mindestens 2 Milliarden Euro verkaufen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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