Wirtschaft

"Die Briten reisen weiter" Emirates hält an Drehkreuz London fest

In den Farben der Emirates Airlines: Ein Airbus vom Typ A380-800 im Landeanflug.

In den Farben der Emirates Airlines: Ein Airbus vom Typ A380-800 im Landeanflug.

(Foto: REUTERS)

Wie sieht der Geschäftsalltag nach dem geplanten EU-Austritt der Briten aus? Die Fluggesellschaft Emirates sieht keinen Grund, die Anzahl der Direktflüge nach Großbritannien zu verringern. "Wir sehen, dass das Geschäft weiter sehr stark ist."

Trotz des geplanten EU-Austritts Großbritanniens hält die arabische Fluglinie Emirates dem Drehkreuz London die Treue. "Wir sehen London als eine der wichtigsten Metropolen weltweit, und das wird so bleiben", sagte Emirates-Vertriebschef Thierry Antinori.

"Wir sehen, dass das Geschäft weiter sehr stark ist, die Briten reisen weiter", erklärte der Airline-Manager am Rande des Weltwirtschaftforums in Davos. Täglich gebe es zahlreiche Direktflüge vom Emirates-Heimatflughafen Dubai zu den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick sowie in andere britische Städte.

Per Riesenjet auf die Insel

Die Fluggesellschaft ist mit schwergewichtigen Investitionen an das Ziel einer größtmöglichen Auslastung gebunden. Für die Verbindungen nach Großbritannien setzt die Airline vor allem Großraumflieger vom Typ Airbus A380 ein. "Wir sehen auch mit dem schwächeren Pfund mehr Leute, die aus dem Nahen Osten oder aus Asien nach London fliegen, weil dort jetzt das Shopping preiswerter ist", sagte Antinori.

Andere Unternehmen stellen sich dagegen bereits auf den geplanten EU-Ausstieg der Briten ("Brexit") ein. Mehr als sechs Monate nach dem Brexit-Votum gebe es "im Moment" zwar noch keine direkten Folgen, sagte Ulrich Hoppe, Geschäftsführer der deutsch-britischen Industrie- und Handelskammer in London. Doch auf die Pläne der Unternehmen habe der angekündigte EU-Austritt Großbritanniens bereits Einfluss.

Zweifel bei deutschen Firmen

"Mittelfristig werden die deutschen Investitionen im Vereinigten Königreich sicherlich nicht mehr so wachsen wie bisher", sagte Hoppe. Prinzipiell gehe die Mehrheit der deutschen Unternehmen von einem harten Brexit aus - ohne freien Zugang zum EU-Binnenmarkt. Dementsprechend seien die Erwartungen negativ. "Es ist ein Abwarten spürbar", sagte Hoppe.

Vor allem die Automobilbranche sehe dem Brexit mit Sorge entgegen. "Nach dem Ausstieg kommt dann sicher mehr Bürokratie auf die Unternehmen zu", erklärte Hoppe. Gerade internationale Großkonzerne seien besonders abhängig von der Freizügigkeit der Arbeit. "Mitarbeiter für ein paar Monate an einem Projekt in Großbritannien arbeiten zu lassen, wird nach dem Brexit schwieriger werden", so Hoppe. Denn die aktuell europaweit einheitlichen Arbeitsregelungen seien dann passé.

Die Mehrheit der Briten hatte im Juni 2016 für den EU-Austritt gestimmt. Ende März will die Regierung von Premierministerin Theresa May den Brexit offiziell bei der EU anmelden.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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