Wirtschaft

"Dies ist ein historischer Moment" Electrolux kauft GE-Sparte

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(Foto: REUTERS)

Staubsauger, Mixer, Waschmaschinen: Der Elektrogerätehersteller Electrolux feiert den größten Einkauf seiner Geschichte. Für mehr als zweieinhalb Milliarden Euro übernehmen die Schweden die Elektro-Sparte von General Electric. Die Tür in den US-Markt steht weit offen.

Der Siemens-Rivale General Electric (GE) trennt sich von seinem Geschäft mit Haushaltsgeräten und gibt die Sparte an Electrolux ab. Die schwedische AEG-Mutter Electrolux gilt als Europas größter Hersteller von Elektroherden, Kühlschränken und Waschmaschinen. Mit der Übernahme bauen die Schweden ihre Präsenz im wichtigen US-Markt aus.

Für 3,3 Milliarden Dollar in bar bekommt Electrolux Zugriff auf die komplette Hausgerätesparte des US-Mischkonzerns. Umgerechnet entspricht die Summe einem Kaufpreis von 23,4 Milliarden Schwedischen Kronen oder etwa 2,55 Milliarden Euro. Die Zustimmung der zuständigen Wettbewerbshüter steht noch aus. Wenn die Behörden grünes Licht geben, kann das Geschäft noch 2015 über die Bühne gehen.

Starke Kursreaktion

Die Übernahme der GE-Sparte ist der größte Ankauf, den Electrolux je getätigt hat. Die weltweite Nummer zwei der Branche nimmt damit auch den Weltmarktführer Whirlpool in dessen Heimatmarkt stärker in die Zange. Die Übernahme trieb die Electrolux-Aktien zu Wochenbeginn auf ein Rekordhoch. Sie stiegen in der Spitze um 9,3 Prozent auf 205 Kronen.

"Dies ist ein historischer Moment für die Electrolux-Gruppe und eine wichtige strategische Transaktion, die unser Unternehmen auf ein ganz neues Niveau hebt, wenn es um globale Reichweite und Marktpräsenz geht", sagte Electrolux-Präsident Keith McLoughlin.

General Electric sei eine starke Premium-Marke bei den Haushaltsgeräten, betonte der Electrolux-Chef. Die Produkte der Sparte seien eine gute Ergänzung zu den eigenen Marken und erhöhten die Präsenz in Nordamerika. Von der Übernahme versprechen sich die Schweden, die neben AEG auch die Marken Frigidaire und Zanussi im Programm haben, ihren Umsatz in Nordamerika zu verdoppeln. Bereits im vergangenen Jahr waren sie in den USA deutlich schneller als in Europa gewachsen. 2013 trug das US-Geschäft mit 4,5 Milliarden Dollar fast ein Drittel zum Gesamtumsatz von Electrolux bei.

Umbau wie bei Siemens

In der nun verkauften Sparte produziert GE unter anderem Kühlschränke, Waschmaschinen und Trockner. 90 Prozent seines Umsatzes macht das Unternehmen in Nordamerika. Für den US-Konzern passt die Vereinbarung mit Electrolux ins strategische Gesamtkonzept: Ebenso wie Siemens will sich GE stärker auf sein Industriegeschäft konzentrieren.

Der US-Konzern hatte den deutschen Wettbewerber zuletzt im Poker um die Übernahme des französischen Energietechnikkonzerns Alstom ausgestochen. Beide Industrie-Riesen waren vor allem an dem Alstom-Geschäft mit Gasturbinen interessiert. Auch Siemens will laut Medienberichten aus dem Geschäft mit Haushaltsgeräten aussteigen. Derzeit betreiben die Münchner die Sparte zusammen mit Bosch.

Die künftig zu Electrolux zählende GE-Sparte verkauft Hausgeräte der Marken Hotpoint, GE Monogram und GE Cafe. GE-Chef Jeffrey Immelt will sich von den dem Bereich trennen, um sich mehr auf Geschäftsteile mit höheren Wachstumsraten konzentrieren zu können.

Whirlpool hatte im Juli angekündigt, mit einem Zukauf in Italien sein Europa-Geschäft zu stärken. Der US-Konzern legte ein Angebot für den italienischen Konkurrenten Indesit vor. Whirlpool verkauft seine Produkte auch unter den Namen Bauknecht und Kitchenaid.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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