Wirtschaft

Wie stark drückt Öl auf die Preise? EZB tastet Leitzins nicht an

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(Foto: REUTERS)

Stabile Entscheidung aus der Frankfurter Zentrale: Europas Währungshüter halten den Euro-Leitzins in der ersten Richtungsentscheidung des neuen Jahres unverändert niedrig. Gespannt warten Experten auf die Kommentare von EZB-Chef Draghi.

Die Januar-Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) geht ohne Kurswechsel zu Ende: Der Leitzins im Euroraum bleibt vorerst unverändert auf rekordniedrigem Niveau von 0,05 Prozent. Das beschloss der EZB-Rat nach Angaben der Notenbank bei dem Treffen des geldpolitischen Rates in Frankfurt.

EZB-Präsident Mario Draghi wird die Entscheidung wie üblich in einer Pressekonferenz am frühen Nachmittag erläutern. Gründe für eine ausgiebige Analyse zur Lage gibt es reichlich: Am Morgen waren die Währungshüter in der Frankfurter Zentrale zusammengekommen, um vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen über die Geldpolitik für die Eurozone zu beraten. Experten gingen bereits im Vorfeld davon aus, dass Draghi und seine Kollegen im EZB-Rat den Leitzins für die Geldversorgung der Geschäftsbanken vorerst nicht anrühren würden.

Mit sehr viel mehr Spannung warten Analysten daher nun darauf, wie die Zentralbank nach dem jüngsten Ölpreisverfall die Inflationsaussichten einschätzt. Zu erwarten ist, dass mit sinkenden Ölpreisen auch die Verbraucherpreise zunehmend unter Druck geraten dürften. Zudem werden die Finanzmarktexperten auch darauf achten, ob Draghi auf der Pressekonferenz Hinweise auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in den kommenden Monaten andeuten wird.

Preisverfall auf breiter Front?

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt als Idealwert für die Wirtschaft eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Zuletzt lag die Teuerung aber gerade einmal bei 0,2 Prozent. Manche Volkswirte erwarten sogar, dass die Rate in den kommenden Monaten erneut unter Null sinken könnte. Dies würde den Druck auf die EZB erhöhen, ihre ultra-lockere Geldpolitik noch zu verstärken.

Der Euro-Leitzins liegt bereits seit September 2014 auf dem Niveau von 0,05 Prozent. Um die Konjunktur und damit auch die Inflation anzuheizen, pumpen die Euro-Wächter bereits seit März 2015 mit dem Kauf von Staatsanleihen Woche um Woche Milliarden in das Bankensystem. Im Dezember verlängerten sie das Programm um sechs Monate bis März 2017, wodurch das angepeilte Volumen auf 1,5 Billionen Euro steigt.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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