Wirtschaft

Realwirtschaft läuft besser EZB besorgt über niedrige Inflation

Jan Smets

Jan Smets

(Foto: REUTERS)

Die EZB will die monatlichen Anleihenkäufe im kommenden Jahr erst einmal halbieren. Ein Ende der konjunkturstützenden Maßnahmen lässt sie aber offen. Der belgische Notenbankchef rückt den Blick wieder auf die Folgen einer dauerhaft geringen Teuerung.

EZB-Ratsmitglied Jan Smets hat vor den Folgen einer dauerhaft niedrigen Inflation gewarnt. Es wäre gefährlich, wenn sich "die Menschen an eine schwächere Preisentwicklung gewöhnt haben und zum Beispiel geringere Lohnerhöhungen fordern", sagte der belgische Notenbankchef dem "Handelsblatt". Notenbanken könnten dann auf Schocks schwerer reagieren. "Deshalb dürfen wir uns nicht damit zufrieden geben, wenn die Inflation unter unserem Ziel von nahe zwei Prozent bleibt."

Der Währungshüter verteidigte aus diesem Grund die Entscheidung der EZB vom Donnerstag, kein festes Enddatum für die Anleihekäufe zu setzen. Entscheidend hierfür sei die Frage, "ob es eine nachhaltige Anpassung der Inflation im Euroraum an unser Ziel der Preisstabilität gibt".

Die Europäische Zentralbank hatte beschlossen, ihre umstrittenen Anleihekäufe ab Anfang 2018 auf monatlich 30 Milliarden Euro für zunächst neun Monate zu halbieren. Ein mögliches Ende der Käufe blieb dabei offen. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte dagegen ein festes Enddatum gefordert.

Smets verwies darauf, dass die Realwirtschaft nicht zuletzt dank der Geldpolitik deutlich besser laufe. Auf der anderen Seite sei man zu der Bewertung gekommen, "dass eine nachhaltige Anpassung der Inflation an unser Ziel der Preisstabilität nach wie vor von einem starken geldpolitischen Stimulus abhängt".

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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