Wirtschaft

Marktbeherrschende Stellung ausgenutzt EU nimmt Googles Android ins Visier

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(Foto: dpa)

Googles Probleme mit den EU-Wettbewerbshütern wachsen. Nach der Platzierung von Werbung in Suchmaschinen, stößt sich die Kommission auch am Betriebssystem Android.

Die EU-Wettbewerbshüter weiten ihr Verfahren gegen Google aus und nehmen nun auch das Betriebssystem Android unter die Lupe. Der US-Internetriese missbrauche nach vorläufigen Erkenntnissen seine marktbeherrschende Stellung. Er erlege Herstellern von Android-Geräten und Betreibern von Mobilfunknetzen Beschränkungen auf, teilte die EU-Kommission mit. Sie schickte deshalb ein Schreiben mit den Beschwerdepunkten an Google. Die Mitteilung ist die erste Stufe in dem Verfahren, an dessen Ende eine milliardenschwere Strafe stehen kann.

Alphabet (ehem. Google)
Alphabet 158,44

Im Kern geht es darum, dass der Konzern die Google-Suche auf den meisten in Europa verkauften Android-Geräten vorinstalliere. Konkurrenten würde so der Marktzugang versperrt. "Unsere bisherigen Ermittlungen lassen darauf schließen, dass Google durch sein Verhalten den Verbrauchern eine größere Auswahl an mobilen Anwendungen und Dienstleistungen vorenthält, Innovationen anderer Unternehmen bremst und damit gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Google hat bereits Ärger mit der Brüsseler Behörde wegen der Platzierung von Werbung in seiner Suchmaschine. In dem seit 2010 laufenden Verfahren beschuldigt die EU-Kommission den US-Konzern, eigene Angebote zu bevorzugen. Falls die europäischen Wettbewerbshüter ihre Vorwürfe beweisen können und eine förmliche Entscheidung treffen, droht dem Unternehmen ein Bußgeld von bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes. Dieser Rahmen wird aber üblicherweise nicht ausgeschöpft.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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