Wirtschaft

Jahrelange Zinsmanipulation EU brummt Banken Millionenstrafe auf

Neben JP Morgan sollen auch Credit Agricole und HSBC zahlen.

Neben JP Morgan sollen auch Credit Agricole und HSBC zahlen.

(Foto: REUTERS)

Deutsche Bank, Barclays und andere haben sich bereits mit EU geeinigt. Von anderen Banken, die über Jahre gemeinsam Preise für Finanzprodukte manipulierten, verlangt die EU-Kommission nun mehrere Hundert Millionen Euro. Am härtesten trifft es JP Morgan.

Wegen Absprachen bei Zinsderivaten müssen die Banken Credit Agricole, HSBC und JP Morgan büßen. Die EU-Kommission brummte den drei Instituten Strafen von insgesamt 485 Millionen Euro auf, wie die Behörde mitteilte. Anders als Barclays, Deutsche Bank, Royal Bank of Scotland und Societe Generale hatten sie einem Vergleich im Dezember 2013 nicht zugestimmt. Deswegen wurden die Untersuchungen als reguläres Kartellverfahren fortgesetzt.

"Die Banken sprachen sich bei der Preisfestlegung von Euro-Zinsderivate-Bestandteilen ab und tauschten sensible Informationen aus", hieß es in einer Mitteilung der EU-Wettbewerbshüter. "Damit verstießen sie gegen das EU-Kartellrecht."

Das Kartell der insgesamt sieben Banken habe zwischen September 2005 und Mai 2008 bestanden. Die Institute hatten nach den Erkenntnissen der Kommission über unterschiedliche Zeiträume daran teilgenommen. Die beteiligten Händler der Banken standen laut Behörde über Chat-Räume in den Banken oder Instant-Messaging-Dienste in regelmäßigem Kontakt. Ziel der Händler sei es gewesen, die normale Entwicklung der Preisbestandteile von Euro-Zinsderivaten zu verzerren.

Am meisten muss JP Morgan zahlen. Die EU-Kommission legte die Strafe für die US-Bank auf 337 Millionen Euro fest. Sie war fünf Monate lang an dem Kartell beteiligt. Die Geldbuße für Credit Agricole, ebenfalls für eine fünfmonatige Beteiligung, beträgt 114,7 Millionen Euro.

HBSC kommt auf 33,6 Millionen Euro. Die Briten hatten sich an dem Kartell nur einen Monat lang beteiligt. Neben der Dauer richten sich die Strafen auch nach dem Handelsvolumen bei den fraglichen Produkten, der Schwere der Zuwiderhandlung und dem geografischen Umfang.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ

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