Wirtschaft

Daimler verabschiedet sich EADS sammelt Aktien ein

EADS schwimmt sich frei.

EADS schwimmt sich frei.

(Foto: dapd)

Weniger Einfluss besonders der staatlichen Großaktionäre hat sich der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS zum Ziel gemacht und kommt dem wieder ein gutes Stück näher. EADS kauft Frankreich 1,56 Prozent der eigenen Aktien ab. Daimler verabschiedet sich endgültig aus dem Gemeinschaftsprojekt und verkauft die restlichen Anteile, zum Teil an EADS, zum Teil über die Börse.

EADS
Airbus 40,40

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS setzt sein Aktienrückkaufprogramm zügig fort. Nachdem das Unternehmen bereits in der vergangenen Woche seinem ehemaligen Großaktionär Lagardere eigene Anteilsscheine abgekauft hat, erwarb es nun von der französischen Regierung und der Daimler AG fast gleich große Pakete. Auch die Preise der Aktien ähnelt sich. Insgesamt will EADS in den kommenden 18 Monaten Aktien im Wert von 3,75 Mrd. Euro erwerben und anschließend einziehen.

EADS zahlt Frankreich für ein Paket von 1,56 Prozent 482,7 Mio. Euro. Lagardere hatte für 1,61 Prozent der Anteile rund 500 Mio. Euro erhalten. An Daimler überweist der Konzern rund 600 Mio. Euro und erhält dafür 1,95 Prozent eigene Anteilsscheine zurück.

Weniger Staat, kein Daimler

Hintergrund des Aktienrückkaufprogramms ist die geplante neue Struktur der Airbus-Mutter. Das Unternehmen hatte sich im Dezember mit seinen deutschen, französischen und spanischen Eigentümern auf einen Rückzug der Staaten geeinigt. Deutschland und Frankreich wollen künftig jeweils 12 Prozent und Spanien rund 4 Prozent aller EADS-Aktien halten. Bisher gehörten ihnen direkt und indirekt zusammen mehr als 50 Prozent.

Die European Aeronautic Defence & Space Co hatte bereits am Montag mitgeteilt, dass die französische Regierung dem Unternehmen 1,56 Prozent ihres Aktienpakets angeboten hat. Die spanische Regierung hatte zuvor den Rückzug angetreten und Anfang April 1,15 Prozent abgestoßen. Das südeuropäische Land läutete den Verkauf der Aktien ein und erzielte im Markt noch einen Preis von 39,75 Euro. Die Lagardere-Gruppe, die die Interessen des französischen Staates bei EADS vertrat, folgte wenige Tage später und verkaufte in einer Privatplatzierung seine gesamte Beteiligung von 7,4 Prozent. Sie bekam allerdings nur noch 37,43 Euro je Anteilsschein.

Der Automobilbauer Daimler, der die deutschen Interessen im Konzern vertrat, hat sich ebenfalls von seinen verbleibenden 7,5 Prozent-Paket an EADS getrennt und ist nicht mehr Anteilseigner des Konzerns. Er will sich künftig auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Daimler verkaufte eigenen Angaben zufolge über ein beschleunigtes Platzierungsverfahren insgesamt 61,1 Mio. Aktien zu einem Preis von 37 Euro. Durch die Platzierung fließen rund 2,2 Mrd. Euro in die Taschen des Premiumautoherstellers. Der Erlös aus dem EADS-Anteilsverkauf werde sich in diesem Jahr positiv auf den freien Cashflow auswirken und zusammen mit den Erträgen aus dem laufenden Geschäft Daimlers nachhaltige Divdendenpolitik unterstützen, sagte Vorstandsmitglied Bodo Uebber. An der Börse wurden die EADS-Aktien zügig weggeben, Händler sprachen von einer sehr guten Nachfrage in der Platzierung. Die Aktie stieg um fast fünf Prozent auf 38,97 Euro.

Quelle: ntv.de, sla/DJ/dpa

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