Wirtschaft

Weniger Rendite erwartet Dürr bietet Anlegern unbefriedigende Aussicht

Mittelfristig will der Spezialist für Auto- und Industrie-Lackieranlagen aber wieder eine Rendite von acht Prozent erreichen.

Mittelfristig will der Spezialist für Auto- und Industrie-Lackieranlagen aber wieder eine Rendite von acht Prozent erreichen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Maschinenbauer Dürr aus Bietigheim-Bissingen präsentiert eigentlich passable Zahlen und übertrifft in mancher Hinsicht die Erwartungen: Dennoch verliert die Aktie im MDax stark an Boden. Ursächlich ist auch die jüngste Übernahme.

Ein mit Enttäuschung aufgenommener Ausblick hat Dürr belastet. Die Aktien des Autozulieferers verloren in der Spitze 5,7 Prozent auf 92,17 Euro und waren damit größter MDax-Verlierer. "Der neue Ausblick ist unserer Meinung nach, wie jedes Jahr, konservativ", schreibt DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic in einem Kommentar.

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Nach der Übernahme des Maschinenbauers Homag macht der Autozulieferer Dürr in diesem Jahr deutliche Abstriche beim Renditeziel. Da der Holzmaschinenproduzent aus dem Schwarzwald nicht so profitabel ist wie der Mutterkonzern, peilt Dürr für dieses Jahr 7,0 bis 7,5 Prozent operativen Gewinn (Ebit) vom Umsatz an. Das wären bis zu 260 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr sei die Rendite auf 8,6 von 8,4 Prozent gestiegen, teilte Dürr mit.

Ein Händler erklärte hingegen, die Investoren nutzten die Gelegenheit, um nach dem starken Kursanstieg, Kasse zu machen. Dürr hat seit Jahresbeginn rund 33 Prozent zugelegt, der MDax kommt im selben Zeitraum auf ein Plus von 19,8 Prozent.

"Die Homag Group verfügt über großes Potenzial"

Mittelfristig will der Spezialist für Auto- und Industrie-Lackieranlagen aber wieder eine Rendite von acht Prozent erreichen. Dazu soll die Produktion bei Homag, aber auch bei Dürr selbst effizienter werden. "Die Homag Group verfügt über großes Potenzial, das wir durch ein systematisches Optimierungsprogramm erschließen werden", erklärte Ralph Heuwing, Finanzvorstand von Dürr und zugleich Vorstandschef der neuen Konzerntochter Homag.

2014  konnte Dürr den Umsatz nur dank der Schwarzwälder, die seit Oktober eingerechnet wurden, um sieben Prozent auf 2,6 Milliarden Euro steigern. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) kletterte um 8,8 Prozent auf knapp 221 Millionen Euro und lag damit etwas über der durchschnittlichen Prognose von Analysten.

Das Unternehmen aus Bietigheim-Bissingen beschäftigt mittlerweile gut 14.000 Mitarbeiter. In diesem Jahr rechnet Dürr mit kräftigen Wachstumsimpulsen von der Automobilindustrie. Mit einem Auftragsbestand auf Rekordhöhe stellte Dürr-Chef Ralf Dieter einen Umsatz von 3,4 bis 3,5 Milliarden Euro in Aussicht. Homag soll dazu eine Milliarde Euro beisteuern.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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