Wirtschaft

TecDax-Aktie rauscht nach unten Drägerwerk schockt Anleger mit Dividende

Drägerwerk produziert und vertreibt seit 1889 Geräte und Systeme in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik.

Drägerwerk produziert und vertreibt seit 1889 Geräte und Systeme in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mitten in der Restrukturierung steckt Drägerwerk, was das Lübecker Unternehmen zuletzt zig Millionen kostet. Das lässt die Anleger zunächst kalt. Jedoch nicht, dass es auf Kosten ihrer Dividende geht. Noch schlimmer: Die Zukunft der Ausschüttung ist völlig ungewiss.

Rückschlag für die Anleger des TecDax-Konzerns Drägerwerk. Nach der Ankündigung gravierender Änderungen bei der Dividende flohen sie aus den Aktien des Medizintechnikkonzerns. So brach das Papier im frühen Handel um 9,3 Prozent ein. Später erholte es sich jedoch wieder etwas. Drägerwerk legte zudem Zahlen vor: Der Konzern hatte seine im vergangenen Jahr zweimal gesenkte Jahresprognose 2015 zwar erreicht. Das Ergebnis war gemessen an den ursprünglichen Erwartungen jedoch enttäuschend.

Drägerwerk
Drägerwerk 50,90

Das sollen nun auch die Aktionäre zu spüren bekommen: Das Lübecker Unternehmen strich die Dividende zusammen und kündigte an, seine Gewinne künftig weitestgehend zu "thesaurieren" - also nicht an die Anleger auszuschütten, sondern einzubehalten. Auch wegen der laufenden Restrukturierung des Konzerns soll nur noch eine Dividende von 0,13 Euro pro Stammaktie und 0,19 Euro pro Vorzugsaktie gezahlt werden. Für 2014 hatte Drägerwerk für die Stammaktien noch mehr als die zehnfache Summe ausgeschüttet.

Dazu, wie gering die Ausschüttungsquote künftig ausfallen und wie lange dieser Zustand anhalten wird, machte das Unternehmen keine detaillierten Angaben. Erst bei einer verbesserten wirtschaftlichen Lage soll wieder darüber entschieden werden.

Händler: Ärger über unsichere Dividendenpolitik

"Die schwachen Zahlen und die gekappte Dividende sind dabei weniger das Problem", kommentierte ein Händler die Kursreaktion an der Börse: "Viel schlimmer ist die langfristig geänderte Dividendenpolitik und die Unsicherheit darüber". Denn nur für 2015 habe der Markt mit einer niedrigen Dividende um 0,50 Euro gerechnet. Ab 2016 lägen die Schätzungen bei den Vorzügen schon wieder deutlich über 1,00 Euro. Bei den Geschäftszahlen störten sich Händler am Einbruch der Gewinnmarge durch Restrukturierungskosten.

Wie sehen die Zahlen für 2015 konkret aus? Das Unternehmen meldete einen Umsatzanstieg um 7,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Währungsbereinigt entsprach dies einem Plus von 2,9 Prozent. Angekündigt waren zuletzt 1 bis 3 Prozent.

Kosten für Effizienzprogramm in Höhe von 30 Millionen Euro

Das operative Ergebnis Ebit erreichte 2015 etwa 67 Millionen Euro, was einer Marge von 2,6 Prozent entspricht. Im Vorjahr hatte Dräger hier noch 7,3 Prozent geschafft und sich dann zunächst 6,0 bis 8,0 Prozent vorgenommen. Später dampfte der Konzern diese Margenprognose aber auf 2,5 bis 4,5 Prozent ein. Geschafft hat das Unternehmen damit nur das untere Ende der gesenkten Erwartungen.

Das Jahresergebnis enthält Kosten für das laufende Effizienzprogramm in Höhe von 35 Millionen Euro, von denen 30 Millionen Euro. Für 2016 und 2017 rechnet Dräger mit weiterem Restrukturierungsaufwand von je rund 10 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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