Wirtschaft

Eine Milliarde Euro Erlös Douglas will Duft an der Börse versprühen

Konzentration auf das Wesentliche. Douglas

Konzentration auf das Wesentliche. Douglas

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Umbau von Douglas ist weitgehend abgeschlossen. Der Konzern mit Buch-, Schmuck- und Süßwarenhandel ist wieder zur einer Parfümeriekette geworden. Jetzt will Finanzinvestor Advent Kasse machen.

Die Parfümeriekette Douglas rüstet sich für eine Rückkehr an die Börse. Nach der Neuausrichtung von Douglas zu einem reinen Parfümerieunternehmen soll noch in diesem Jahr der Sprung auf das Börsenparkett erfolgen. "Ein Börsengang bietet uns jetzt zusätzliche spannende Optionen", begründete Konzernchef Henning Kreke die Entscheidung. Douglas könne "mit Nachdruck" auf Wachstum setzen.

Insidern zufolge könnte die Douglas-Aktie frühestens in vier Wochen, wahrscheinlich aber etwas später an der Börse gehandelt werden. Mindestens ein Drittel der Anteile solle zunächst auf den Markt kommen, die Douglas-Eigner wollten damit nach derzeitiger Planung rund eine Milliarde Euro erlösen, sagte ein weiterer Insider. Eine Douglas-Sprecherin wollte die Angaben nicht kommentieren.

Gründerfamilie will bleiben

Die Gründerfamilie Kreke will den Gang an den Aktienmarkt nicht zu einem Ausstieg nutzen: "Wir (..) sind sehr von der erfolgreichen Zukunft des Unternehmens überzeugt", unterstrich Kreke. "Es ist für uns ganz klar, dass wir diese Zukunft auch weiter mitgestalten wollen." Der Handelskonzern war vom Finanzinvestor Advent und der Gründerfamilie Kreke 2013 von der Börse genommen worden. Advent hatte sich damals 80 Prozent der Anteile gesichert, der Rest verblieb bei der Familie Kreke. Sie hatten danach mit umfangreichen Aufräumarbeiten im weit verzweigten Douglas-Reich begonnen.

Das Parfümerie-Geschäft war unter anderem mit dem größten Zukauf der Unternehmensgeschichte - der französischen Kette Nocibe - ausgebaut worden. Der Süßwarenhändler Hussel, die Wurzel des Unternehmens, und der Schmuckhändler Christ wurden  dagegen an Finanzinvestoren abgegeben. Verblieben sind noch die Buchhandelskette Thalia und der Modehändler AppelrathCüpper - sie werden aber nicht Teil des Börsengangs sein, der sich rein auf das Parfümeriegeschäft konzentriert. Thalia steht Insidern zufolge ebenso wie der Modehändler auf der Verkaufsliste.

Der Börsenkandidat Douglas AG beschäftigt über 17.000 Mitarbeiter, ist mit mehr als 1700 Filialen in 19 Ländern vertreten und setzte im Geschäftsjahr 2013/14 rund 2,5 Milliarden Euro um. Der operative Gewinn - das bereinigte Ebitda - habe bei 256 Millionen Euro gelegen. Im ersten Halbjahr 2014/15 habe der Umsatz der Parfümerien rund 1,5 Milliarden Euro und das bereinigte Ebitda etwa 180 Millionen Euro betragen.

Advent beginnt Ausstieg

Mehrheitseigner Advent wolle Aktien abgeben, sagte ein Insider. Zudem würden neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung in Höhe von voraussichtlich rund 70 Millionen Euro angeboten. Advent stelle sich insgesamt einen Börsenwert von drei Milliarden Euro für Douglas vor. Ausgelotet worden war zuletzt auch ein Verkauf der Firma an einen weiteren Finanzinvestor oder einen Konkurrenten. Eine hohe Offerte für die Parfümerien würden die Eigner wohl auch weiter prüfen, vermuten Insider.

Doch die Weichen für den Börsengang sind gestellt - die begleitenden Banken sind bereits ausgesucht. Dazu gehören JP Morgan, Goldman Sachs International und die Deutsche Bank. Hinzu kommen Credit Suisse und Morgan Stanley.

Douglas ist mit den Plänen nicht allein: Der Aufwärtstrend an den Aktienmärkten sorgt dafür, dass viele Unternehmen ihre Börsenpläne bald umsetzen wollen.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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