Wirtschaft

36 Prozent runter, dann 35 rauf Dialog-Kursrutsch lockt Zocker an

Diakig-Aktien brechen ein.

Diakig-Aktien brechen ein.

(Foto: Dialog Semiconductor)

Dialog Semiconductor sind seit Jahren Apple-Zulieferer. Nun denkt der iPhone-Konzern offenbar über eine eigene Chipfertigung nach. Das lässt nicht nur Analysten aufhorchen - Dialog-Aktionäre brauchen starke Nerven.

Den TecDax haben am Dienstag die Aktien von Dialog Semiconductor durcheinander gewirbelt. Die Papiere des Chipherstellers und Apple-Zulieferers brachen am Vormittag in der Spitze 36 Prozent auf 30,60 Euro ein. "Etwa 1,3 Milliarden Euro Börsenwert sind auf einen Schlag weg", kommentierte n-tv-Börsenexperte Frank Meyer.

Vom Tagestief ging es dann wiederum fast 35 Prozent auf Kurse über 41 Euro aufwärts. Insgesamt betrug der Abschlag zum Handelsende aber noch mehr als 13 Prozent. Der Kursrutsch drückte, da Dialog ein Index-Schwergewicht ist, auch den TecDax deutlich ins Minus, der in der Spitze bis auf 1990 Punkte absackte. Am Ende blieb ein Abschlag von etwa 2 Prozent.

Skeptische Analysten

Den Auslöser für den Absacker liefert das Bankhaus Lampe. Deren Analysten hatten eine Verkaufsempfehlung für die Titel des Chipherstellers ausgesprochen.

Lampe-Analyst Karsten Iltgen verwies dabei den Angaben zufolge darauf, dass Apple ein eigenes, so genanntes PMIC-Bauteil entwickeln könnte. Dieses würde dann den von Dialog Semiconductor bisher gelieferten Chip zumindest teilweise ersetzen und hätte ergebnisseitig deutliche Auswirkungen ab 2019.

Apple-Abhängigkeit "groß"

Am bisherigen Kursziel änderte der Analyst nichts. Das sieht Iltgen unverändert bei 42 Euro. Am Dienstag notierten die Anteilsscheine im Tief bei 30,60 Euro und pendelten dann um 37,90 Euro.

Die DZ Bank bekräftigte indes ihre Empfehlung "Verkaufen". Den Fairen Wert von 45 Euro wolle er "auf der Grundlage zusätzlicher Informationen" überprüfen, sagte DZ-Analyst Harald Schnitzler. Mit einem Umsatzanteil von 74 Prozent im vergangenen Jahr sei die Abhängigkeit vom Kunden Apple groß. "Wir bleiben zunächst (...) zurückhaltend und erwarten eine Stellungnahme von Dialog Semiconductor", sagte der Analyst.

Ein Händler merkte mit Verweis auf seinen Hausanalysten an, es wäre auch für Apple nicht einfach, Dialog fallen zu lassen. Die Entwicklung eigener PMIC, also Halbleiter für das Energie-Management, erfordere ein sehr hohes Know-how und sei mit hohen Kosten verbunden. Es sei unklar, ob sich für Apple angesichts der hohen Eintrittsbarrieren der Aufwand überhaupt lohne.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/DJ

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