Wirtschaft

Umfrage zu Staatsbürgschaft Deutsche wollen Air Berlin nicht helfen

Die Mehrheit der Deutschen ist offenbar dafür, dass Air Berlin es aus eigener Kraft aus den roten Zahlen schaffen soll.

Die Mehrheit der Deutschen ist offenbar dafür, dass Air Berlin es aus eigener Kraft aus den roten Zahlen schaffen soll.

(Foto: picture alliance / Ralf Hirschbe)

Der Fluggesellschaft Air Berlin geht es schlecht. Mittlerweile hoffen die Verantwortlichen sogar, dass der Staat für das Unternehmen einspringt. Doch einem Bericht zufolge sind 70 Prozent der Deutschen gegen eine Unterstützung des Staates.

Wie geht es weiter mit der angeschlagenen Fluggesellschaft Air Berlin? Nun diskutiert die Politik über eine mögliche Bürgschaft für das Unternehmen. Doch bei den Bürgern kommt diese Idee nicht gut an. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für das Magazin "Der Spiegel".

Demnach sind insgesamt 69 Prozent der Befragten der Meinung, Air Berlin sollte nicht mit einer staatlichen Bürgschaft vor der Pleite gerettet werden. 31,8 Prozent antworteten dabei mit "Eher nein", 37,2 Prozent sogar mit "Nein, auf keinen Fall". Nur 20,2 Prozent gaben dagegen "Ja, auf jeden Fall" oder "Eher ja" an. 10,8 Prozent sind unentschieden. Civey hat vom 9. bis 10. Juni insgesamt 5020 Menschen befragt.

Air Berlin hatte am Donnerstag mitgeteilt, bei den Landesregierungen von Berlin und Nordrhein-Westfalen eine Voranfrage auf Prüfung eines Bürgschaftsantrags gestellt zu haben. Offen blieb, um welche Summe es dabei gehen könnte. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte am Freitag, man werde die Anfragen gemeinsam mit den Ländern prüfen. Die zweitgrößte deutsche Airline steckt seit 2008 in den roten Zahlen, unterbrochen nur von einem kleinen Plus im Jahr 2012.

Kunden beschweren sich über Air Berlin

Seit Wochen häufen sich bei Air Berlin die Beschwerden von Kunden über Flugausfälle und Verspätungen. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Daten des Fluggastrechte-Portals EUclaim berichtete, gab es im Juni bisher jeden Tag durchschnittlich 24 sogenannte Problemflüge von und nach Deutschland. In den ersten fünf Monaten des Jahres waren es demnach nur rund 18 pro Tag gewesen. Als Problemflüge bezeichnen die EUclaim-Experten Flüge mit Annullierungen und Verspätungen von mehr als drei Stunden. Den Negativrekord bei Air Berlin in diesem Monat hält der 1. Juni, an dem es den Angaben zufolge zu 47 Problemflügen (44 Annullierungen und drei Verspätungen) kam.

Die arabische Fluggesellschaft Etihad, die 29,2 Prozent an Air Berlin hält, will diese Beteiligung Medienberichten zufolge loswerden. Als möglicher Interessent gilt die Lufthansa - allerdings dürfte ein Zusammenschluss der beiden größten deutschen Fluggesellschaften auf hohe wettbewerbsrechtliche Hürden stoßen.

Quelle: ntv.de, kpi

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