Wirtschaft

Dunkle Wolken ziehen auf Deutsche Stahlindustrie schlittert in die Krise

Thyssenkrupp-Stahlwerk in Duisburg.

Thyssenkrupp-Stahlwerk in Duisburg.

(Foto: dpa)

Die deutschen Stahlkocher mit Branchengrößen wie Thyssenkrupp und Salzgitter müssen sich auf ein mageres Jahr 2016 einstellen. Die Hersteller in Deutschland kämpfen mit einer schwächelnden Nachfrage und dem Preisdruck durch chinesische Billigimporte.

Die deutsche Stahlbranche rechnet für 2016 mit einem schwierigen Jahr. "Die Stahlindustrie befindet sich weltweit in einer Krise, der sich auch die Stahlindustrie in Deutschland nicht entziehen kann", sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl.

Die Probleme werden sich nach Einschätzung des Branchenverbands deutlich auf die Rohstahlproduktion auswirken: Der Verband erwartet, dass die hergestellte Menge im nächsten Jahr um 3 Prozent auf 41,5 Millionen Tonnen sinken wird. Das sei das niedrigste Niveau der letzten 20 Jahre - ausgenommen die Krisenjahre 1996 und 2009.

Noch vor wenigen Wochen hatte der Branchenverband prognostiziert, dass sich die Stahlnachfrage im nächsten Jahr wieder erholen dürfte. Verantwortlich für die negative Entwicklung macht Kerkhoff zum großen Teil einen "mit zunehmend unfairen Mitteln" ausgetragenen Wettbewerb auf den internationalen Märkten.

Vor allem chinesische Exporte würden zu Dumpingpreisen angeboten. Der Verband erwartet, dass die Überkapazitäten in China im nächsten Jahr auf 430 Millionen Tonnen steigen werden. Das entspreche mehr als 50 Prozent der Stahlnachfrage der gesamten restlichen Welt.

Prognose bereits gesenkt

Der Verbandspräsident warnte zudem erneut vor weiteren Belastungen durch die Energie- und Klimapolitik. Die Ergebnisse der Pariser Klimakonferenz bezeichnete Kerkhoff als "enttäuschend". Verbindliche und vergleichbare Ziele seien nicht festgelegt worden, kritisierte er.

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl hatte im November bereits die Produktionsprognose für das laufende Jahr gesenkt. Der Verband rechnet damit, dass die Rohstahlproduktion den Vorjahreswert von 42,9 Millionen Tonnen nicht überschreiten wird. Zuvor hatte die Vereinigung eine hergestellte Menge von 43,3 Millionen Tonnen in Aussicht gestellt.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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