Wirtschaft

Aktie gewinnt fast vier Prozent Deutsche Post liefert und Anleger greifen zu

Weniger als 20 Euro ist die Post-Aktie noch im Februar wert. Seitdem geht es kontinuierlich nach oben. Mit einem überraschend starken Quartal lässt der Konzern Anleger aufhorchen - und das Papier setzt sich mit Schwung an die Dax-Spitze.

In einem tristen Marktumfeld stach zur Wochenmitte die Aktie der Deutschen Post deutlich hervor. Anleger deckten sich mit Titeln des Logistikkonzerns ein, der zuvor mit einem Rekordquartal und dem Verkauf seines Fernbus-Geschäfts überrascht hatte. Das Papier legten fast vier Prozent auf 27,52 Euro zu. Seit Jahresbeginn hatte die Aktie zuvor gerade mal zwei Prozent gewonnen, seit ihrem Jahrestief Anfang Februar sind es mittlerweile aber mehr als 20 Prozent.

Deutsche Post
DHL Group 39,91

Auslöser für den erneuten Kursanstieg war vor allem, dass die Deutsche Post ihren Gewinn im zweiten Quartal deutlich gesteigert und dabei die Erwartungen der Analysten noch übertroffen hat. Die Prognose bestätigte der Konzern. Es handele sich um das stärkste zweite Quartal in der Unternehmensgeschichte, sagte Konzernchef Frank Appel.

Analysten lagen daneben

Vor Zinsen und Steuern (Ebit) blieben im Quartal 752 Millionen Euro Gewinn übrig, 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vorjahr hatten jedoch hohe Streikkosten das Ergebnis des Logistikkonzerns gedämpft. Unterm Strich verblieben 541 Millionen Euro Gewinn, nach 326 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Allerdings setzte der Konzern in den drei Monaten 14,2 Milliarden Euro um, 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

"Die Zahlen sind durch die Bank gut", sagte Heino Ruland von Ruland Research mit Blick auf die Deutsche Post. Auf der Umsatzseite hätten sie die Erwartungen erfüllt, die Profitabilität sei aber höher als gedacht ausgefallen. Sowohl der operative Gewinn als auch der Gewinn je Aktie lägen über den Erwartungen.

Analysten hatten bereits mit deutlich besseren Ergebnissen gerechnet, ihre Erwartungen wurden jedoch noch übertroffen. Beim Ebit hatten sie 714 Millionen Euro prognostiziert, beim Nettogewinn 499 Millionen Euro. An der Prognose hielt der Konzern fest. Demnach soll das Ebit zwischen 3,4 und 3,7 Milliarden Euro betragen.

Post trennt sich von Fernbussen

Besonders in der Sparte Post-eCommerce-Parcel (PeP) lief es gut. Im Vorjahr hatten noch hohe Streikkosten von 100 Millionen Euro das Ergebnis belastet. Das Paketgeschäft boomt weiterhin, Anfang dieses Jahres wurde zudem das Porto deutlich erhöht. Außerdem gab es im Vergleich zum Vorjahr drei zusätzliche Arbeitstage.

Am Morgen hatte die Post zudem bekanntgegeben, das eigene Fernbusgeschäft an Flixbus zu verkaufen. Über den Kaufpreis wurde Vertraulichkeit vereinbart. Die Erwartungen an die Wirtschaftlichkeit des Fernbusangebots hätten sich nicht erfüllt, begründete die Post den Ausstieg. Finanzchef Larry Rosen nannte in einer Telefonkonferenz keine weiteren Details.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/rts

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