Wirtschaft

Wachstum in Asien Deutsche Börse profitiert von Nervosität

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der deutsche Börsenplatzbetreiber ist zurück in der Erfolgsspur. Vor allem im letzten Jahresviertel treiben die Anleger angesichts der politischen Krisen das Ergebnis. Allerdings stagniert die Dividende.

Höhere Handelsmengen und erste Wachstumserfolge in Asien haben der Deutschen Börse 2014 zu einem erfolgreichen Jahr verholfen. Damit hat der Handelsplatzbetreiber nach zwei Gewinnrückgängen in Folge die Kurve gekriegt. Auch 2015 erwartet Deutschlands größter Börsenbetreiber Rückenwind von den Märkten. "Der Jahresauftakt zeigt sich sehr stark und in den meisten Geschäftsbereichen liegen die Volumina noch mal über dem vierten Quartal", sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer.

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Die Nettoerlöse stiegen binnen Jahresfrist um sieben Prozent auf rund zwei Milliarden Euro und trafen damit sowohl die Konsensschätzungen der Analysten als auch die Prognose der Börse. Seit Herbst 2014 haben die Ausschläge an den Märkten wegen der Krisen in der Ukraine und Griechenland deutlich zugenommen, auch das Handelsvolumen zog an. Wenn die Volatilität hoch ist, sind unter anderem Hochfrequenzhändler aktiver, die bei der Deutsche Börse für 20 bis 25 Prozent der Umsätze verantwortlich sind. Der Konzernjahresüberschuss stieg von 478,4 Millionen auf 762,3 Millionen Euro und lag damit über den Erwartungen der Analysten.

Bestes Quartal seit drei Jahren

Dem Konzern kam allerdings auch ein Sondereffekt zugute: Im Beteiligungsergebnis ist ein einmaliger Betrag enthalten, der auf die Fusion der Börsen Direct Edge und Bats Global Markets zurückzuführen ist. Aufgrund des Sondereffekts stieg das Beteiligungsergebnis auf 78,3 Millionen Euro nach 9,3 Millionen Euro im Vorjahr. Bereinigt ging das Ergebnis auf 8,6 Millionen Euro zurück. Auch der Konzernüberschuss liegt bereinigt deutlich unter den 762,3 Millionen Euro, mit 669,4 Millionen Euro allerdings noch immer über dem Vorjahresergebnis.

Besonders im vierten Quartal 2014 profitierte die Börse von Schwankungen an den Märkten. Sie waren den Unsicherheiten angesichts der Lage in Russland und der Ukraine sowie dem Verfall des Ölpreises geschuldet. Für die letzten drei Monate 2014 weist die Börse mit 545 Millionen Euro die höchsten Nettoerlöse seit drei Jahren aus. Allerdings hatten Analysten auch einen Anstieg in dieser Größenordnung erwartet.

Die Dividende für 2014 belässt der Konzern mit 2,10 Euro stabil. Davon waren die Analysten ebenfalls ausgegangen. Strategische Änderungen erwarten sie frühestens im Sommer, wenn der derzeitige Vorstandschef Reto Francioni sein Amt nach der Hauptversammlung im Mai an seinen Nachfolger Carsten Kengeter übergeben hat.

Für 2015 peilt das Unternehmen Erlöse zwischen 2,1 Milliarden bis 2,3 Milliarden an. "Damit sehen wir uns auf sehr gutem Weg, unsere bis 2017 gesteckten Ziele von 5 bis 10 Prozent Nettoerlöswachstum pro Jahr zu erreichen", sagte Pottmeyer.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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