Wirtschaft

Trennung auf Raten? Deutsche Bank wird Postbank nicht los

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(Foto: dpa)

Die Deutsche Bank will sich von der Postbank trennen. Doch das Projekt kommt nicht voran. Nun verfolgt der neue Vorstand den Plan, die Aktien sukzessive abzugeben.

Die Trennung der Postbank von der Deutschen Bank könnte sich verzögern. Das kündigte Finanzvorstand Marcus Schenck bei einer Analystenkonferenz an. Denkbar ist eine Trennung auf Raten: Schenck schloss eine teilweise Abspaltung noch in diesem Jahr nicht aus. In den vergangenen Wochen kursierten bereits Spekulationen über einen Mini-Börsengang.

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Auch operativ steht die Postbank vor einem Umbau. Schenck sagte, man habe sich kürzlich mit dem Vorstand der Tochter auf Maßnahmen geeinigt, die das Filialnetz und die Belegschaft beträfen. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern verliefen konstruktiv, sagte er.

Mit dem Kauf der Postbank wollte der ehemalige Vorstandschef Josef Ackermann einst die Schlagkraft der Deutschen Bank erhöhen und das Privatkundengeschäft stärken. Doch was als Erfolgsgeschichte gedacht war, hat sich letzten Endes als Flop erwiesen.

Zeitpunkt offen

Nun versucht die Deutsche Bank mit Hochdruck, durch einen Börsengang die Postbank zu versilbern. Der zurückgetretene Vorstandschef Anshu Jain hatte sich vorgenommen, schon in diesem Jahr die Mehrheit an der Filialbank abzugeben. Doch das gilt als zu ehrgeizig, das Marktumfeld würde derzeit allenfalls einen kleineren Börsengang erlauben, sagen Insider.

Finanzkreisen zufolge arbeitete die Postbank bisher auf einen Börsengang in dem für Emissionen günstigen Zeitraum im Juni oder Juli hin. Es gab aber auch Gerüchte, dass die Bank inzwischen damit liebäugele, die Abspaltung auf das nächste Jahr zu verschieben. Die Deutsche Bank spricht inzwischen nur noch davon, dass eine Entkonsolidierung - also die Abgabe der Mehrheit an der Postbank - das Ziel bleibe, legt sich aber nicht mehr auf einen Zeitpunkt fest.

Quelle: ntv.de, jog/DJ/rts

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