Wirtschaft

"Atmosphärische Störungen" Deutsche Bank sucht Geldwäsche-Bekämpfer

Die Deutsche Bank leidet unter ihren Altlasten.

Die Deutsche Bank leidet unter ihren Altlasten.

(Foto: AP)

Die Deutsche Bank muss sich nach sechs Monaten wieder einen neuen Verantwortlichen für den Kampf gegen Geldwäsche und Finanzkriminalität suchen. Der erst im Juli angetretene Brite Peter Hazlewood wird seinen Posten in Kürze wieder abgeben.

Die Deutsche Bank verliert ihren Chef-Ermittler gegen Geldwäsche und Finanzkriminalität. Nach lediglich knapp einem halben Jahr gibt John Hazlewood in Kürze den Posten auf, wie verschiedene Medien berichten. Ein Nachfolger solle rasch benannt werden.

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Dem "Manager Magazin" zufolge verlässt Hazlewood die Deutsche Bank. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet dagegen, der Brite werde bei dem Unternehmen bleiben und eine andere Funktion übernehmen.

Nach Angaben des Magazins hat es "atmosphärische Störungen" zwischen dem für die Einhaltung der Grundsätze guter Unternehmensführung (Compliance) zuständigen Vorstandsmitglied Sylvie Matherat und dem ihr direkt unterstellten Hazlewood gegeben. Er habe auf ein forscheres Auftreten der Einheit gedrängt. Die Deutsche Bank wollte das nicht kommentieren.

Hazlewood war im Juli vergangenen Jahres zur Deutschen Bank gewechselt. Er hatte in den vergangenen Jahren verschiedene Führungspositionen im Bereich Geldwäsche-Bekämpfung bei großen Banken inne, unter anderem bei HSBC und JP Morgan.

Ein Verdacht von milliardenschwerer Geldwäsche in Russland gilt als eine der größten Altlasten, die die Bank bisher noch nicht bewältigt hat. Das Unternehmen hatte 2015 mehrere Mitarbeiter entlassen, denen verdächtige Transaktionen in einer Höhe von bis zu zehn Milliarden Dollar vorgeworfen wurden. Im gleichen Jahr zog sich die Bank teilweise aus Russland zurück. Aufseher aus den USA und Großbritannien werfen dem Geldhaus Versäumnisse bei den internen Kontrollen vor.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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