Wirtschaft

Milliardenvergleich mit Fannie Mae und Freddie Mac Deutsche Bank kauft sich frei

Ein Vergleich ist geschlossen, der nächste steht bereits vor der Tür: Die Deutsche Bank kämpft gegen ihre Altlasten.

Ein Vergleich ist geschlossen, der nächste steht bereits vor der Tür: Die Deutsche Bank kämpft gegen ihre Altlasten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bei den Verfehlungen der letzten Jahre muss es schon ein Rekordvergleich sein, mit dem die Deutsche Bank einen Rechtsstreit über den Verkauf fragwürdiger US-Hypothekenpapiere beilegt. Aber es warten noch weitere Altlasten.

Die Deutsche Bank räumt mit dem größten Vergleich ihrer Geschichte milliardenschwere Altlasten aus dem Weg. Mit einer Zahlung von 1,4 Milliarden Euro legt der deutsche Branchenprimus den Rechtsstreit über den Verkauf fragwürdiger US-Hypothekenpapiere bei. Wie zuvor schon JP Morgan und UBS einigte sich das Institut mit der US-Behörde FHFA, die im Auftrag der staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac agiert.

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Die Deutsche Bank sprach von ihrem größten einzelnen Rechtsstreit im Zusammenhang mit Hypotheken. Weitere Klagen laufen. Der Vorstand hat für den Vergleich bereits Geld zurückgelegt, wie die Bank mitteilte.

Schäden von fast 200 Milliarden Dollar

Mit der Einigung ist die Bank nach eigenen Angaben auch von allen Rückkaufforderungen für diese Papiere befreit. Die FHFA hatte insgesamt 17 Banken verklagt. Laut der Klageschrift machte die Behörde finanzielle Schäden von fast 200 Milliarden Dollar geltend - davon entfielen mehr als 14 Milliarden Dollar auf die Deutsche Bank.    

Die Federal Housing Finance Agency (FHFA) warf den 17 Banken vor, beim Verkauf von Wertpapieren an Fannie Mae und Freddie Mac, die mit Hypotheken unterlegt sind, falsche oder lückenhafte Angaben gemacht zu haben. JP Morgan hatte an die FHFA 4 Milliarden Dollar (2,9 Milliarden Euro), die UBS 885 Millionen Dollar (650 Millionen Euro) gezahlt. Die Deutsche Bank hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Die beiden staatlichen Hypothekenfinanzierer hatten mit dem Aufkauf der verbrieften Kredite den Eigenheim-Markt in den USA ankurbeln wollen. wegen des Niedergangs des US-Immobilienmarktes hatten viele Häuslebauer die oft leichtfertig vergebenen Kredite nicht zurückzahlen können.

"Altlasten werden bereinigt"

Die Co-Chefs des Instituts zeigten sich erleichtert: "Die Vereinbarung ist ein weiterer Schritt, die Altlasten der Bank zu bereinigen. Wir beabsichtigen, in dieser Hinsicht 2014 weitere Fortschritte zu erzielen", erklärten Anshu Jain und Jürgen Fitschen, die einen "Kulturwandel" für die Bank ausgerufen haben. Die Deutsche Bank habe sich aus dieser Art von Hypothekengeschäften verabschiedet.

Als nächstes dürfte ein Vergleich mit den US-Behörden im Streit um die Manipulation von Referenzzinsen wie dem Interbanken-Zinssatz Libor auf der Tagesordnung stehen. Von der EU hatte die Bank Anfang des Monats wegen der Absprachen über die Zinssätze bereits eine Strafe von 725 Millionen Euro aufgebrummt bekommen. Insgesamt hat die Deutsche Bank für eine Vielzahl von juristischen Auseinandersetzungen aus der Zeit vor der Finanzkrise mehr als vier Milliarden Euro zurückgestellt.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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