Wirtschaft

Kampf um den Aktienkurs Deutsche Bank kauft eigene Anleihen zurück

Die Aktie baut ihre Gewinne aus.

Die Aktie baut ihre Gewinne aus.

(Foto: dpa)

Die Deutsche Bank kauft in großem Stil eigene Anleihen zurück. Damit will das Geldinstitut den Kurs seiner Aktie stützen. Bundesfinanzminister Schäuble äußert sich derweil positiv zur Kapitalausstattung der Deutschen Bank.

Die Deutsche Bank will den Markt mit einem milliardenschweren Anleihe-Rückkauf beruhigen. Deutschlands größtes Geldhaus kündigte eine Offerte für bestimmte unbesicherte Anleihen an: Bei Euro-Bonds geht es um ein angepeiltes Annahmevolumen von rund 3 Milliarden Euro, bei Dollar-Bonds zusätzlich um ein Volumen von gut 2 Milliarden Dollar. Die Deutsche Bank stellt dafür also insgesamt 4,76 Milliarden Euro zur Verfügung.

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"Die starke Liquiditätsposition der Bank erlaubt es ihr, diese Wertpapiere zurückzukaufen, ohne dass dies Auswirkungen auf den Emissionsplan für das Jahr 2016 hat", teilte die Deutsche Bank mit.

Über den Anleihe-Rückkauf war seit Tagen spekuliert worden. "Die Bank nutzt die Marktbedingungen, um diese Anleihen zu attraktiven Preisen zurückzukaufen und so ihre Verschuldung zu verringern", erklärte Finanzvorstand Marcus Schenck in einer Mitteilung. "Indem diese Anleihen unter ihrem Ausgabepreis zurückgekauft werden, realisiert die Bank einen Gewinn." Zudem spart sich die Bank künftige Zinszahlungen für diese Papiere.

Seit Wochenbeginn versucht die Deutsche Bank den verunsicherten Kapitalmarkt zu beruhigen. Vorstandschef John Cryan betonte in einem Schreiben an die Mitarbeiter: "Sie können Ihren Kunden mitteilen, dass die Deutsche Bank angesichts ihrer Kapitalstärke und ihrer Risikoposition absolut grundsolide ist." Die Aktie der Deutschen Bank hat seit Jahresbeginn - wie andere Banktitel - massiv an Wert verloren.

Schäuble spricht von "starker Bank"

Derweil äußerte sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble positiv zur Kapitalausstattung der Deutschen Bank geäußert und die Bank als "stark" bezeichnet. "Die Deutsche Bank ... hat genügend Kapital, ist genügend aufgestellt", sagte der CDU-Politiker auf einer Pressekonferenz nach der Tagung der EU-Finanzminister in Brüssel. "Die haben ja sehr Vorsorge getroffen, um die Banken resilienter (widerstandsfähiger - d.R.) zu machen", hob er hervor. Schäuble zeigte sich irritiert über die Fragen nach der Lage der Bank. "Die Deutsche Bank ist eine starke Bank, und das ist so", hob er hervor.

Ein Händler charakterisierte die Äußerung des Ministers als eher peinlich. Wenn sich ein Finanzminister genötigt sehe, in dieser Form verbal zu intervenieren, sei dies in der Regel ein klares Warnsignal.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ/dpa

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