Wirtschaft

Schwarze Zahlen Deutsche Bank kann überraschen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Bank schreibt im ersten Quartal schwarze Zahlen. Das hatten Analysten nicht erwartet. Unter dem Strich steht ein Gewinn von 236 Millionen Euro.

Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten haben die Deutsche Bank zu Jahresbeginn nicht so stark belastet wie befürchtet. Im ersten Quartal brach der Überschuss zwar um 58 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf 236 Millionen Euro ein, wie das Institut mitteilte. Analysten hatten jedoch mit einem Verlust von 300 Millionen Euro gerechnet.

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Zwar sackten die Erträge - also die gesamten Einnahmen der Bank - vor allem wegen eines schwachen Investmentbankings um 22 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro ab. Das konnte die Bank mit deutlich niedrigeren Kosten zum Teil wettmachen. Vor allem fielen diesmal keine nennenswerten Rückstellungen für Rechtsrisiken oder neuerliche Abschreibungen an.

Das Management um den seit Sommer amtierenden Vorstandschef John Cryan hat 2016 zum Übergangsjahr erklärt. Der Brite will die Deutsche Bank unter anderem mit einem harten Sparprogramm wieder auf Kurs bringen. Für das Gesamtjahr 2015 hatte das Institut mit 6,8 Milliarden Euro den höchsten Verlust ihrer Geschichte ausgewiesen.

Rechtskosten geringer als erwartet

Mit ihren Rechtsproblemen kommt die Bank voran. Wichtige Verfahren werde die Bank voraussichtlich 2016 abschließen, schrieb sie in ihrem Geschäftsbericht. Die Deutsche Bank ist insgesamt in mehrere tausend Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Kopfschmerzen bereiten ihr allerdings in erster Linie die ganz großen Fälle. Dazu zählen die Hypothekenstreitigkeiten in den USA und der Vorwurf der Geldwäsche in Russland. Aufatmen kann sie nach dem jüngsten Freispruch im Fall Kirch. Weitgehend abgeschlossen sind auch die Streitigkeiten wegen der Kreditbearbeitungsgebühren. Hier hatten tausende von ehemaligen Kunden geklagt.

Voran kommt die Bank auch bei der Modernisierung ihrer IT. Die operative Abtrennung der Deutschen Postbank ist nahezu abgeschlossen, allerdings gestaltet sich der geplante Börsengang angesichts des Kapitalmarktumfelds schwierig. Auf der Habenseite verbucht die Deutsche Bank auch den Verkauf von Vermögenswerten, die nicht zum Kerngeschäft gehören.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/rts

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