Wirtschaft

Isdafix künstlich niedrig gehalten? Deutsche Bank hat wieder Klage am Hals

Erneut muss sich die Deutsche Bank auf einen Rechtsstreit einstellen.

Erneut muss sich die Deutsche Bank auf einen Rechtsstreit einstellen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zu den zahlreichen Rechtsstreitigkeiten der Deutschen Bank kommt eine weitere hinzu: Ein US-Pensionsfonds will das Geldhaus wegen der vermeintlichen Manipulation einer Finanzkennzahl vor Gericht zerren. Auch andere Banken sind betroffen.

Neuer Ärger für die Deutsche Bank in den USA: Ein Pensionsfonds reichte in Manhattan gegen das Institut sowie zwölf weitere Investmentbanken Klage wegen möglicher Manipulationen einer wichtigen Finanzkennzahl ein. An dem sogenannten Isdafix orientieren sich Finanzprodukte im Wert von geschätzt 370 Billionen US-Dollar. Der Alaska Electrical Pensions Fund wirft den Wall-Street-Häusern vor, sich über Jahre bei der Festlegung des Derivate-Referenzwertes Isdafix abgesprochen und ihn so künstlich niedrig gehalten zu haben. Die Deutsche Bank wollte das zunächst nicht kommentieren.

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Der Isdafix ist eine Referenzkennzahl für Zinssätze im Interbankenhandel auf Basis von künftigen Zahlungsströmen. Mit Produkten, die sich daran orientieren sichern sich etwa Pensionskassen gegen Risiken ab. Weltweit laufen seit fast zwei Jahren auch behördliche Untersuchungen, ob Banken bei der Ermittlung der Derivate-Kurse ähnlich wie im Libor-Skandal bei Referenzzinssätzen manipuliert haben. Ähnliche Ermittlungen gibt es auch bei anderen wichtigen Kennziffern - etwa Devisenkursen sowie den Preisen von Gold und Silber.

Mehrere Rechtsstreitigkeiten noch nicht ausgestanden

Die rechtlichen Schritte des Pensionsfonds richten sich neben der Deutschen Bank auch gegen Barclays, Bank of America, Citigroup, BNP Paribas, HSBC, Royal Bank of Scotland, Credit Suisse, UBS, Goldman Sachs, Nomura, Wells Fargo und JPMorgan. Die Konzerne wollten sich dazu nicht äußern.

Derzeit hat die Deutsche Bank mehrere Rechtsstreitigkeit am Hals. Zuletzt wurde unter anderem bekannt, dass in den USA gegen das Geldhaus - neben anderen - eine Sammelklage wegen vermeintlicher Verstöße gegen die US-Wertpapiergesetze vorliegt. Zudem drohen der Bank auch hohe Strafen aus laufenden Untersuchungen von US-Ermittlern wegen verbotener Geschäfte mit Ländern wie dem Iran und dem Sudan.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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