Wirtschaft

1,12-Dollar-Marke zurückerobert Der Euro ist wieder gefragt

Seine Allzeithoch erreichte der Euro im Jahr 2008 bei 1,60 Dollar.

Seine Allzeithoch erreichte der Euro im Jahr 2008 bei 1,60 Dollar.

(Foto: picture alliance / dpa)

Europas Gemeinschaftswährung gewinnt langsam wieder an Stärke. Experten sehen eine Entwicklung in den USA als Grund für die Erholung. Allerdings liegt der Euro im Verhältnis zum Dollar immer noch leicht unter dem mehrjährigen Durchschnitt.

Mit einem kräftigen Satz überspringt der Euro am Vormittag die Marke von 1,12 Dollar - das erste Mal seit Anfang März. Damit setzt die europäische Gemeinschaftswährung ihre seit Mitte April anhaltende Erholung weiter fort. Aktuell steht der Euro bei 1,1208 Dollar - das ist fast ein Prozent höher als am Vortag.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

Derzeit liegt Europas Währung allerdings immer noch unter ihrem mehrjährigen Durchschnitt von etwa 1,20 Dollar. Vor einem Jahr war der Euro noch etwa 1,37 Dollar wert. Sein Rekordtief hatte er im Herbst 2000 bei 0,83 Dollar markiert. Sein Allzeithoch erreichte er im Jahr 2008 bei fast 1,60 Dollar - kurz bevor die weltweite Finanzkrise richtig ins Rollen kam.

Gestützt wird die jüngste Aufwärtsbewegung des Euro durch schwache Wachstumszahlen der US-Wirtschaft. In der Folge hatte der Euro bereits am Mittwoch um rund einen Cent zugelegt. Auch von der US-Notenbank kamen gestern Abend für den Euro-Kurs eher förderliche Nachrichten: Die Fed hatte sich in ihrem Kommentar zur Zinsentscheidung von den zuletzt schwachen Konjunkturdaten recht unbeeindruckt gezeigt und die Tür für eine Leitzinserhöhung in diesem Jahr offen gelassen.

Für Investoren "ungemütlich"

Die Commerzbank rechnet damit, dass die Korrektur des Euro-Dollar-Wechselkurses noch eine Weile fortdauert. Offensichtlich mache sich der Markt mehr Sorgen um die US-Konjunktur als die Fed selbst, vermuten die Währungsstrategen hinter der Stabilisierung des Euro oberhalb der Marke von 1,11 Dollar.

Die Aufwärtsbewegung des Euro werde auch dadurch unterstützt, dass es für viele Investoren, die auf einen weiter aufwertenden Dollar gesetzt hätten, "zunehmend umgemütlich" werde. Das Auflösen ihrer Dollar-Long-Positionen verlängere damit die Korrektur, so die Währungsstrategen. Eine Trendwende wollen sie daraus jedoch nicht ableiten. Die US-Wirtschaft dürfte sich weiter ordentlich entwickeln, und bereits ein paar gute US-Daten dürften am Devisenmarkt zu Zinserhöhungsspekulationen führen - das wiederum würde den Dollar stärken und den Euro wieder nach unten schicken.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ

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