Wirtschaft

Erwartungen pulverisiert Daimler steht weiter auf dem Gaspedal

Beim Autohersteller Daimler schnellen Umsatz und operatives Ergebnis in die Höhe. Im Kampf mit den Konkurrenten BMW und Audi legen die Stuttgarter die Messlatte hoch. Am Markt ist von exzellenten Zahlen die Rede.

Ein vom schwachen Euro getriebener Autoabsatz haben beim Autohersteller Daimler im zweiten Quartal die Kassen gefüllt. Zugleich kamen die Stuttgarter ihren Zielen ein Stück näher. Im Kerngeschäft mit Autos lag die operative Marge, der Anteil vom Gewinn am Umsatz, erstmals seit langem über der Zielmarke von zehn Prozent. "Wir haben im ersten Halbjahr unseren Renditeanspruch für Mercedes-Benz Cars erreicht", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Das erklärte Ziel von Daimler ist es, diesen Wert zu halten und damit die Rivalen Audi und BMW auszustechen. Die beiden legen ihre Zahlen aber erst noch vor.

Daimler
Mercedes-Benz 74,58

In dem Dreimonatszeitraum zwischen April und Ende Juni erlöste das Dax-Unternehmen mit 714.800 verkauften Autos 37,5 Milliarden Euro gut ein Fünftel mehr als vor einem Jahr. Dabei profitierte Daimler wie auch andere Hersteller in der Branche von positiven Währungseffekten. Bereinigt um Währungseffekte wäre der Umsatz um elf Prozent gestiegen. Vor Zinsen und Steuern blieben von den Einnahmen aus dem laufenden Geschäft, also ohne den Einfluss von Sondereffekten, 3,8 Milliarden übrig, was einem Anstieg von mehr als 50 Prozent entsprach. Am Ende blieben nach Steuern und Anteilen Dritter noch knapp 2,3 Milliarden, nach 2,1 Milliarden im Vorjahr.

Modell-Offensive zahlt sich aus

Seit gut zwei Jahren hat Mercedes vom Kompaktwagen A-Klasse bis zur Luxuslimousine Maybach zahlreiche Modelle neu oder überarbeitet auf den Markt gebracht und hält den Absatz auf Rekordniveau. Rein operativ lief es im zweiten Quartal vor allem bei Mercedes-Benz Cars hervorragend: Die Verkäufe der Sparte legten um ein Fünftel auf mehr als eine halbe Million Einheiten zu. Gefragt waren vor allem die C-Klasse und die erweiterte Kompaktwagenpalette. Das Sparten-Ebit stieg deshalb um fast 60 Prozent auf mehr als 2,2 Milliarden Euro.

Positiv bemerkbar machten sich zudem die Spar- und Effizienzmaßnahmen. Ab dem laufenden Jahr wird das Konzernergebnis um vier Milliarden Euro konzernweit verbessert, die Pkw-Sparte trägt einen großen Teil dazu bei.

In der Lkw-Sparte Daimler Trucks sorgten im zweiten Quartal einmal mehr vor allem die Verkäufe in Nordamerika für gute Ergebnisse. Schlecht lief es dagegen in Lateinamerika, wo auch andere Hersteller mit einem einbrechenden Markt zu kämpfen haben. Mit 125.100 abgesetzten Einheiten in den Monaten April bis Juni erzielte der Bereich einen Umsatz von 9,4 Milliarden Euro nach knapp 8,0 Milliarden im Vorjahr. Vor Zinsen uns Steuern blieben davon 682 Millionen übrig, ein Plus von 50 Prozent - und ein neuer Bestwert.

Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte Daimler: Der operative Gewinn soll in der Pkw- wie in der Lkw-Sparte deutlich steigen, worunter für die Autobranche ein Plus von mindestens zehn Prozent zu verstehen ist. "Wir sind auf einem sehr guten Weg, unsere Prognosen für das Geschäftsjahr 2015 zu erfüllen", erklärte Finanzchef Bodo Uebber. Die Einschätzung zum weltweiten Wachstum der Pkw-Nachfrage schraubte Daimler allerdings etwas zurück auf ein Plus von zwei Prozent zum Vorjahr.   

Am Markt kam der Bericht gut an. In einer ersten Reaktion sprach ein Händler von "exzellenten" Zahlen. Der Konzern habe die ohnehin sehr optimistischen Schätzungen noch einmal übertroffen. Daimler sei eine der "Lieblings-Aktien" der Anleger, vor allem aus dem Automobilbereich. Insofern wäre die Aktie schon bei "kleinsten" Enttäuschungen anfällig für Gewinnmitnahmen. Nun könne der Kurs aber weiter steigen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/DJ

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