Wirtschaft

Mitnahme-Wagen für China Daimler plant Pilotprojekt

Daimler-Chef Zetsche, hier bei einer Präsentation des Mitnahme-Konzepts für Kleinwagen auf der CES in Las Vegas.

Daimler-Chef Zetsche, hier bei einer Präsentation des Mitnahme-Konzepts für Kleinwagen auf der CES in Las Vegas.

(Foto: REUTERS)

Große Pläne für einen riesigen Markt: Der deutsche Autobauer Daimler verhandelt eigenen Angaben zufolge mit chinesischen Kommunen über Exklusivparkplätze für das konzerneigene Car-Sharing-Konzept.

Der Automobilkonzern Daimler bereitet ein Car-Sharing-Angebot in China vor. Das Unternehmen sei bereits über ein Pilotprojekt im Gespräch mit Kommunen, die dazu Parkplätze reservieren müssen, sagte Vorstandschef Dieter Zetsche im Interview mit der "Autogazette".

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"Ich könnte mir vorstellen, dass wir bereits im kommenden Jahr dort an den Start gehen, natürlich abhängig vom Fortgang der Gespräche", sagte der Daimler-Chef wörtlich. Daimler hat sein Mietmodell, bei dem bisher vor allem der Kleinwagen Smart zum Einsatz kommt, unter dem Namen "Car2go" vor fünf Jahren gestartet.

Das Projekt "Car2go" ist längst weltweit etabliert: Mittlerweile sind nach Unternehmensangaben in 25 Großstädten rund 750.000 Nutzer registriert. Auch BMW bietet den Verleih des Mini oder des kleinsten BMW über Car-Sharing an. Die Hersteller können damit Fahrer, die kein eigenes Auto besitzen, für ihre Marke erwärmen.

Erst mieten, dann kaufen

Für den chinesischen Markt scheint das Konzept besonders geeignet: In den Ballungsräumen des Ostens steigt die Verkehrsdichte. Unter ungünstigen Witterungsbedingungen erreicht die Abgasbelastung regelmäßig Spitzenwerte. Nicht nur in der Hauptstadt Peking diskutieren die Behörden neue Zulassungshürden oder zeitweilige Fahrverbote, um die besondere im Winterhalbjahr drohende Smog-Gefahr einzudämmen.

Car-Sharing mit umweltfreundlichen und abgasarmen Kleinwagen könnte hier den Herstellern Vorteile bringen. Der Fahrspaß im kurzfristig angemieteten Auto könnte sich zudem auch langfristig durchaus in barer Münze auszahlen. Falls Kunden später tatsächlich vor einer konkreten Kaufentscheidung stehen, dürften die Erfahrungen aus dem Car-Sharing die Wahl des Wagens massiv beeinflussen.

Während in Berlin oder Rom die Nachfrage nach "Car2go" groß ist, stellte Daimler das Angebot in Großbritannien kürzlich mangels Interesse ein. Als einen Grund dafür nannte der Konzern den Parkplatzmangel in London. In der Regel vereinbart Daimler für "Car2go" mit Parkraumanbietern - also hauptsächlich Kommunen und Parkhausbetreiber - eine zentrale Abrechnung der Parkgebühren, damit der Gang zum Ticket-Automaten kein Hindernis beim Buchen der Autos ist.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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