"Wir wollen weiter wachsen" Daimler baut seine Werke aus
10.09.2014, 12:47 UhrDie Summen sind beeindruckend: Mercedes-Benz-Manager Schäfer gibt den Ausbau zentraler Werke bekannt. Der Stuttgarter Autobauer investiert einen ansehnlichen Teil seiner Gewinne in Sindelfingen, Untertürkheim, Bremen und Rastatt.
Der Autobauer Daimler investiert in diesem Jahr mehr als drei Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung seiner deutschen Pkw-Werke. "Wir wollen weiter wachsen und werden in den kommenden Jahren unsere Produktionskapazitäten deutlich erhöhen", sagte Mercedes-Benz-Produktionschef Markus Schäfer.
Mehr als eine Milliarde Euro soll in das größte Mercedes-Werk in Sindelfingen fließen, wie der Konzern bereits im Juli bekanntgegeben hatte. Zusätzlich werde nun auch die Motorenproduktion am Konzernsitz in Untertürkheim erweitert, teilte Schäfer mit. Hier will Daimler eine weitere Milliarde Euro investieren. Das Werk Bremen, wo das volumenstärkste Mercedes-Modell C-Klasse vom Band läuft, werde mit 750 Millionen Euro ausgebaut. Auch in das Kompaktwagenwerk in Rastatt sollen zusätzliche Gelder fließen.
Zugleich wolle Mercedes mit einer neuen globalen Produktionssteuerung Investitionsbedarf und Kosten senken, sagte Schäfer. Die Fabriken weltweit werden deshalb in Gruppen zusammengefasst, die sich nach den verschiedenen "Plattformen" und "Baukästen" richten.
Unter diesen Begriffen fassen Autobauer jene Baugruppen zusammen, die sich aufgrund genormter Teile und Abmessungen zum Bau verschiedener Modelle einsetzen lassen. Für die Produktionsnetzwerke Frontantrieb, Heckantrieb, Gelände- und Sportwagen wurden neue Leiter ernannt.
Variabler Einsatz, flexible Produktion
Von der neuen Leitzentrale im Hauptwerk aus soll die Produktion an mehreren Standorten gesteuert werden. Durch den Einsatz von Anlagen für mehrere Modellvarianten und variable Arbeitszeiten will Mercedes auf Nachfrageänderungen flexibler reagieren. "Bei einer wachsenden Modellpalette, stetig steigenden Stückzahlen und einer nie da gewesenen Komplexität müssen wir die Flexibilität deutlich erhöhen", sagte Schäfer.
In Sindelfingen hatte das Management mit dem Betriebsrat als Gegenleistung für die Milliardeninvestition ein Sparpaket in dreistelliger Millionenhöhe ausgehandelt. Ein umfassendes neues Kostensenkungsprogramm in Milliardenhöhe, über das in Medien spekuliert wurde, gibt es laut Betriebsratschef Michael Brecht aber nicht.
Ziel des Vorstands unter Daimler-Chef Dieter Zetsche ist es, die Konkurrenten BMW und Audi beim Absatz und der Rendite zum Ende des Jahrzehnts auszustechen. Zuletzt verdiente Mercedes-Benz knapp 8 Prozent vom Umsatz an operativem Gewinn, während die beiden Rivalen aus Bayern um die 10 Prozent schaffen.
Quelle: ntv.de, mmo/rts