Wirtschaft

Kooperationen auf Eis gelegt Daimler-Anzeige empört BMW

BMW fühlt sich offenbar hintergangen von dem Konkurrenten, der in vielen Bereichen auch ein langjähriger Partner ist.

BMW fühlt sich offenbar hintergangen von dem Konkurrenten, der in vielen Bereichen auch ein langjähriger Partner ist.

(Foto: picture alliance / Peter Kneffel)

Mit einer Anzeige bei der EU versucht Daimler, einer drohenden Strafe wegen eines mutmaßlichen Kartells mit BMW und Volkswagen zu entgehen. Das kommt vor allem bei BMW gar nicht gut an. In München soll von einem "Tsunami" die Rede sein.

Als Reaktion auf die Kartellvorwürfe gegen die deutschen Autokonzerne hat BMW einem Bericht zufolge Gespräche über Kooperationen mit Daimler ausgesetzt. Wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, ist BMW verärgert darüber, dass Daimler den Kartellverdacht bei der EU-Kommission selbst angezeigt hat. "Das Vertrauen ist total beschädigt", zitiert die Zeitung Insider. Man befinde sich "mitten in einem Tsunami".

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Offiziell wollten sich weder Daimler noch BMW gegenüber der "Süddeutschen" äußern. Daimler hatte offenbar schon 2014 weitreichende und regelmäßige Absprachen mit BMW sowie mit VW und dessen Töchtern Audi und Porsche bei der EU-Kommission angezeigt. Damit könnte der Mercedes-Hersteller straffrei davonkommen, falls die EU-Behörde ein strafbares Kartell feststellen sollte. Auch VW reichte später Selbstanzeige ein und könnte sich dadurch zumindest eine Strafminderung erhoffen.

Um den Kronzeugenstatus und damit die Chance auf Straffreiheit zu behalten, musste Daimler zudem Stillschweigen gegenüber den anderen mutmaßlichen Kartellmitgliedern wahren. Dennoch fühlt sich BMW offenbar hintergangen von dem Konkurrenten, der in vielen Bereichen auch ein langjähriger Partner ist.

So kooperieren die beiden Luxuswagen-Hersteller unter anderem beim Einkauf, um Nachteile gegenüber den viel größeren Konkurrenten wie VW und Toyota auszugleichen. Zudem hatten BMW und Daimler unter anderem weitreichende Kooperationen bei der E-Mobilität und beim Car-Sharing geplant.

Quelle: ntv.de, mbo

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