Wirtschaft

Juister Inselapotheke versorgt DHL testet erfolgreich Notfall-Drohne

Mit einer Drohne beliefert die Post-Tochter DHL die Nordseeinsel Juist seit September mit Medikamenten. Der Einsatz ist laut dem Unternehmen ein Erfolg - der Logistik-Konzern möchte nun auch andere abgelegene Gebiete per Paketkopter beliefern.

Eine DHL-Paketdrohne zur Notfallversorgung einer Inselapotheke hat aus Sicht der Deutschen Post im Alltagsbetrieb gut funktioniert. Die ersten Versuchsflüge des Paketkopters vom Festland zur Insel Juist und zurück waren nach Angaben des Unternehmens erfolgreich. 20 Flüge seien störungsfrei verlaufen, sagte DHL-Paketchef für Deutschland und Europa, Andrey Busch.

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Das unbemannte Fluggerät habe auch bei Dunkelheit, Regen und Nebel funktioniert und Medikamente transportiert. "Dort, wo normale Flugzeuge nicht starten oder landen können, kann der Paketkopter noch fliegen", sagte Busch. Die positiven Erfahrungen seien eine solide Basis für weitere Paketdrohnen-Projekte in unwegsamen Gebieten, sagte Busch: "Wir werden das Thema weitertreiben."

16 Minuten für 12 Kilometer

Das Forschungsprojekt steht jedoch noch am Anfang. Für Angaben zur Wirtschaftlichkeit ist es noch zu früh, denn Zahlen zu den Kosten liegen noch nicht vor. Konkrete Projekte für den Regelbetrieb von DHL-Paketkoptern bei der Paketzustellung gibt es daher vorerst nicht. Das Beispiel Juist zeigt für Busch aber erste sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten: "Der Paketkopter wird bei Hindernissen wie Bergen und Wasser interessant, wenn dahinter Menschen versorgt werden müssen."

DHL testet seit September mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) den Einsatz des Paketkopters. Die Drohne mit vier elektrisch betriebenen Rotoren fliegt die Route über das Wattenmeer automatisch ab. Je nach Wind benötigt sie für die 12 Kilometer lange Strecke zur "Seehund"-Apotheke auf der Insel rund 16 Minuten.

In Notfällen kann nach DHL-Angaben über eine mobile Bodenstation eingegriffen werden. Flugsicherung, die Nationalparkverwaltung Wattenmeer und andere Stellen haben den mehrmonatigen Feldversuch genehmigt, aus Sicherheitsgründen muss aber jeder Flug einzeln angemeldet werden.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa

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