Wirtschaft

Zahlungsfähigkeit in der Diskussion Cryan: Deutsche Bank ist "grundsolide"

Die Deutsche Bank wagt sich nach einem Rekord-Kursrutsch von zehn Prozent aus der Deckung und tritt Spekulationen entgegen, man könne anstehende Zinskupons nicht mehr bedienen. Bank-Chef Cryan beruhigt die Mitarbeiter - der Aktienkurs fällt weiter.

Deutsche-Bank-Chef John Cryan betonte die Stärke des größten deutschen Geldhauses. "Sie können Ihren Kunden mitteilen, dass die Deutsche Bank angesichts ihrer Kapitalstärke und ihrer Risikoposition absolut grundsolide ist", schrieb der Brite an die Mitarbeiter des Dax-Konzerns.

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Am Montag waren die Titel der Bank um rund 10 Prozent abgestürzt. Seit jahresbeginn büßten sie etwa 30 Prozent ihres Werts ein. Am Dienstag starteten die Papiere zunächst eine Gegenbewegung, drehten am Nachmittag aber erneut ins Minus und gaben rund 2 Prozent ab.

"Im Rückblick sieht das gestern schon ein bisschen danach aus, als hätte jemand versucht, der Aktie in dem schwachen Markt einen Dolchstoß zu verpassen", sagt ein Händler: "Denn bei einem Dax um 11.000 Punkte hätte die Story niemanden interessiert."

Wegen des besorgniserregenden Kurssturzes an den Börsen sah sich das Institut am Montagabend bereits zu einem ungewöhnlichen Schritt genötigt und gab ein öffentliches Bekenntnis zu seiner Zahlungsfähigkeit ab: Die Deutsche Bank versicherte, in diesem und im kommenden Jahr voraussichtlich genügend Geld zu haben, um die Zinsen auch auf neue, besonders riskante Schuldscheine leisten zu können. "Der Markt hat sich auch besorgt gezeigt, ob unsere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten ausreichen. Diese Sorge teile ich keineswegs", so Cryan. "Wir werden unsere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im laufenden Jahr sehr wahrscheinlich aufstocken müssen. Dies ist jedoch bereits in unserem Finanzplan berücksichtigt." Derzeit belaufen sich die Rückstellungen für mögliche juristische Niederlagen auf 5,5 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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