Wirtschaft

Schweizer Großbank mit Rekordminus Credit Suisse stürzen auf 24-Jahres-Tief

Die Aktien der Credit Suisse fallen auf den tiefsten Stand seit 24 Jahren.

Die Aktien der Credit Suisse fallen auf den tiefsten Stand seit 24 Jahren.

(Foto: www.teleboerse.de)

Ein regelrechter Ausverkauf setzt bei den Aktien der Schweizer Bank Credit Suisse ein: Die Papiere brechen um rund 12 Prozent ein. Zuvor hatte das Geldinstitut tiefrote Zahlen präsentiert. Laut einem Händler ist dies aber nicht das eigentliche Problem.

Mit einem dramatischen Kurssturz von rund 12 Prozent geht es für die Aktien der Schweizer Großbank auf den tiefsten Stand seit 24 Jahren hinunter. Seit Jahresbeginn hat das Papier damit bereits rund 32 Prozent oder knapp ein Drittel seines Wertes verloren. Am Vormittag lag die Aktie in Zürich bei 14,55 Schweizer Franken - das Alltzeithoch, erreicht vor der Finanzkrise, beträgt rund 90 Franken.

Die erneuten massiven Kursverluste überraschen die Märkte. Vorbörslich waren Aktien nur mit einem Minus von zwei Prozent gehandelt worden, da der Rekordverlust lediglich als ein einmaliges und notwendiges Übel bei der Abschreibung auf die US-Aktivitäten gesehen worden war. "Bei genauerem Hinsehen in die Details hat sich aber gezeigt, dass es auch operativ Probleme gibt", sagt ein Händler.

So sei im Anleihegeschäft (Global Markets) ein Vorsteuerverlust von beinahe 700 Millionen Franken aufgelaufen, der mehr als die Hälfte der Einnahmen in diesem Bereich ausmache. Die Bank begründe dies zwar mit "Mark-to-Market"-Verlusten - also mit Verlusten aufgrund der Bewertung der Finanzinstrumente zu aktuellen Preisen, die sich zunehmend von den Preisen zum Zeitpunkt des Erwerbs unterscheiden. Dies werfe aber "angesichts der fast im ganzen Jahr steigenden Rentenkurse wirklich Fragen auf", so der Händler weiter.

Aufräumarbeiten in der Bilanz brockten der zweitgrößten Schweizer Bank im vergangenen Jahr einen Verlust von 2,94 Milliarden Franken (etwa 2,63 Milliarden Euro) ein. Alleine eine Wertberichtigung vorwiegend in Zusammenhang mit einer teuren Investmentbanking-Übernahme im Boomjahr 2000 schlug mit 3,8 Milliarden Franken zu Buche, wie Credit Suisse mitteilte. Zudem schwächelte das Tagesgeschäft, weil viele Kunden angesichts der Finanzmarktturbulenzen die Lust auf Börsengeschäfte verloren haben.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/rts

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