Wirtschaft

Milliardenschweres IPO Covestro soll zeitnah an die Börse

Kapitalerhöhung geplant.

Kapitalerhöhung geplant.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bayer plant für seine Kunststofftochter Covestro den Gang auf das glatte Börsenparkett. Covestro ist nach Schätzungen von Analysten 11 Milliarden Euro wert. Es könnte der größte deutsche Börsengang seit der Post-Privatisierung im Jahr 2000 werden.

Die Würfel sind gefallen. Trotz anhaltender Marktturbulenzen wagt sich Bayer noch in diesem Jahr mit seiner Kunststofftochter Covestro aufs Börsenparkett. In Abhängigkeit vom Kapitalmarktumfeld sei der IPO der Tochter im vierten Quartal 2015 geplant, teilte der Dax-Konzern mit.

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In einem ersten Schritt wird Bayer nichts vom Börsengang haben und keine Aktien aus dem eigenen Bestand verkaufen. Covestro will eine Kapitalerhöhung durchführen und ausschließlich neue Aktien im Rahmen des Börsengangs in Frankfurt privaten und institutionellen Investoren anbieten.

Das seit dem 1. September wirtschaftlich und rechtlich selbstständige Unternehmen will den Erlös aus dem IPO aber dazu verwenden, Schulden bei Bayer abzubezahlen, so dass der Leverkusener Konzern doch noch Geld aus der Transaktion erlöst. Mit einer Nettofinanzverschuldung inklusive Pensionsverpflichtungen in Höhe des 2,5- bis 3-Fachen des bereinigten Ebitda im Jahr 2015 strebt Covestro ein Investment-Grade-Rating an.

Covestro ist nach Schätzungen von Analysten 11 Milliarden Euro wert. Zum Volumen der Kapitalerhöhung beziehungsweise des Börsengangs machte das vormals Bayer MaterialScience genannte Unternehmen keine Angaben.

Vor einem Jahr hatte Bayer angekündigt, den Teilkonzern MaterialScience in die Eigenständigkeit zu führen und sich ausschließlich auf die Life-Science-Geschäfte zu konzentrieren. Covestro ist mit einem Umsatz von 11,7 Milliarden Euro der viertgrößte Chemiekonzern Europas nach BASF, Lyondellbasell und Evonik.

Kandidat für den Dax?

Seit September firmiert die ehemalige Bayer-Plastiksparte unter dem Namen Covestro. Das Unternehmen bleibt bis zum Börsengang eine vollständige Tochtergesellschaft der Bayer AG. Die Platzierung der Aktien von Covestro könnte der größte Börsengang seit der Privatisierung der Post im Jahr 2000 werden, sagen Experten und das Unternehmen könnte je nach Höhe der Kapitalerhöhung und dem Verkauf weiterer Aktien durch Bayer ein Kandidat für den deutschen Leitindex Dax werden.

Covestro beliefert weltweit wichtige Branchen mit Chemikalien. Zu den wichtigsten Kunden gehören Autohersteller, die Baubranche, der Elektroniksektor und die Möbel-, Sport- und Textilindustrie. Hergestellt werden etwa Polyuretane, die als Rohstoff für Schaumstoffe dienen, sowie hochwertige Kunststoffe, die unter dem Sammelbegriff Polycarbonate laufen. Spezialchemikalien und Vorprodukte für Lacke und Klebstoffe runden das Produktportfolio ab. Die Covestro-Gruppe produziert mit ihren 16.000 Mitarbeitern an 30 Standorten weltweit.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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