Wirtschaft

Einmaleffekte im dritten Quartal Conti meldet Gewinneinbruch

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(Foto: picture alliance / dpa)

Dass der Gewinn im letzten Quartal halb so hoch ausfiel wie im Vorjahreszeitraum, macht Conti keine großen Sorgen. Der Konzern bestätigt seine Jahresprognose. Die US-Wahl könnte hingegen langfristig negative Auswirkungen haben, fürchtet der Finanzchef.

Continental ist im dritten Quartal durch hohe Sondereffekte belastet worden. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach im Zeitraum Juli bis September um mehr als 40 Prozent auf 596,3 Millionen ein. Operativ lief das Geschäft hingegen solide. Das vierte Quartal sieht gut aus und werde ergebnisstark, sagte Finanzchef Wolfgang Schäfer. Den möglichen mittelfristigen Auswirkungen der US-Wahl blickt der Manager hingegen sorgenvoll entgegen.

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Insgesamt legten die Einnahmen im dritten Quartal um 3,8 Prozent auf 9,984 Milliarden Euro zu. Das Ebit sowie das bereinigte Ebit wurden jedoch durch verschiedene Sondereffekte beeinflusst, die allein im dritten Quartal das Ergebnis mit 450 Millionen Euro belastet haben.

Im Gesamtjahr rechnet der Reifenhersteller und Kfz-Zulieferer mit insgesamt 480 Millionen Euro an negativen Sondereffekten, unter anderem durch mögliche Aufwendungen für Gewährleistungsfälle sowie anhängige Kartellverfahren. Der Dax-Konzern hatte deshalb Mitte Oktober die Prognose gesenkt. Unterm Strich verblieb im dritten Quartal ein Gewinn von 378,5 nach 635,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Zu den verbuchten Sondereffekten zählte Conti unter anderem auch 60 Millionen Euro für höhere Forschungs- und Entwicklungsausgaben. Sie seien für die Elektromobilität und für Infotainmentsysteme im Bereich Interior nötig geworden, sagte Schäfer. "Dort hat sich die Auftragslage durch unsere Kunden verändert", sagte er mit Blick auf die deutschen Automobilhersteller, die zuletzt ihre Strategien zunehmend auf die Elektromobilität ausgelegt haben. 

Organisches Wachstum schneller als der Markt

"In unserem Automobilgeschäft hat das Umsatzwachstum im dritten Quartal weiter an Fahrt aufgenommen", sagte Konzernchef Elmar Degenhart mit Blick auf das operative Geschäft. Mit einem organischen Wachstum von mehr als 6 Prozent sei Conti in der Division schneller gewachsen als der Markt. Das Sparten-Ebit fiel auf 24,2 Millionen Euro nach 441,5 Millionen Euro im Vorjahr. Allerdings entfielen die Sondereffekte von 450 Millionen Euro, die im dritten Quartal verzeichnet wurden, ausschließlich auf das Geschäft mit der Automobilindustrie und wurden dort verbucht.

Der Umsatz in der Reifensparte wuchs von 3,968 Milliarden Euro leicht auf 4,037 Milliarden. Der operative Spartengewinn fiel jedoch leicht auf 610 Millionen Euro nach 617 Millionen im Vorjahresquartal. Finanzchef Schäfer begründete diesen Rückgang unter anderem mit einem negativen Effekt aus der Inventur der Rohstoffe, der sich im dritten Quartal mit 30 Millionen Euro niedergeschlagen habe.

Das Abschlussquartal wird hingegen sowohl beim Umsatz als auch im Ergebnis nach Aussage des Finanzvorstands stark sein. Der Umsatz sei zwar durch die Feiertage immer schwer einzuschätzen. Nach einem schwächeren Auftaktquartal habe Conti im zweiten und dritten Quartal jedoch aufgeholt. Das vierte Quartal werde sicherlich ein gutes, sagte er.

Sorge vor Trumps Protektionismus

Dem designierten neuen US-Präsidenten Donald Trump und dessen Einfluss auf Wirtschaft und Automobilindustrie blickt Schäfer hingegen besorgt entgegen. Kurzfristig habe die Wahl Auswirkungen auf die Währungen, beispielsweise den mexikanischen Peso. "Das betrifft uns natürlich auch", sagte Schäfer. Conti liefere von Mexiko aus in die USA. Sollten unter Trump beispielsweise Handelsabkommen nicht unterschrieben, Zölle oder andere Handelsbarrieren eingeführt werden, dann würde das die Handelsströme immens verändern, mahnte Schäfer.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ

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