Wirtschaft

"So weit sind wir noch nicht" Conti öffnet sich für Apple

"Es wird sowohl auf der IT-Seite als auch auf der Automobil-Seite Unternehmen geben, die sehr erfolgreich sind, und solche, die es nicht sind": Blick in das Bulli-Konzept BUDD-e von Volkswagen.

"Es wird sowohl auf der IT-Seite als auch auf der Automobil-Seite Unternehmen geben, die sehr erfolgreich sind, und solche, die es nicht sind": Blick in das Bulli-Konzept BUDD-e von Volkswagen.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Mit rasender Geschwindigkeit steuern zwei gewichtige Branchen auf eine gemeinsame Zukunft zu: Mit den Erfolgen der Digitaltechnik scheint in der Welt der Autobauer plötzlich alles möglich - sogar ein Pkw-Hersteller aus der Unterhaltungselektronik.

Der Autozulieferer Continental spekuliert öffentlich über eine Zusammenarbeit mit Apple. Einer Kooperation mit dem Kultkonzern aus Kalifornien würde sich das Dax-Unternehmen nach Aussage von Conti-Chef Elmar Degenhart nicht verschließen.

Continental
Continental 62,36

"Wenn Apple ein Auto bauen würde, hätten wir selbstverständlich Interesse daran, mit ihnen zu arbeiten", sagte Degenhart der "Süddeutschen Zeitung". Continental beliefert zahlreiche Fahrzeughersteller mit verschiedenen Spezial-Bauteilen wie etwa aus dem Bereich Antriebsstrang, Innenausstattung, Sicherheitstechnik und natürlich Reifen.

Größere Auswirkungen auf den Umsatz sind aber offenbar nicht zu erwarten. Er glaube nicht, dass der US-Konzern im großen Stil Autos bauen werde, erklärte Degenhart. Zudem gehe er nicht davon aus, dass die deutsche Autobauer von neuen Anbietern aus der IT-Industrie überrollt werden könnten.

Zeitenwende im Autobau?

"Es wird sowohl auf der IT-Seite als auch auf der Automobil-Seite Unternehmen geben, die sehr erfolgreich sind, und solche, die es nicht sind", sagte der Conti-Chef wörtlich. Wie schnell sich die beiden Branchen Hightech und Autobau einander annähern, war zuletzt erst wieder auf der jährlichen Messe für Unterhaltungselektronik in Las Vegas offensichtlich geworden. Auf der Consumer Electronics Show (CES) stellten zahlreiche Pkw-Hersteller Neuheiten und Konzepte aus der neuen Kategorie der sogenannten "Smart Cars" vor.

Auslöser der Annäherung sind neben dem Siegeszug der Smartphones vor allem die Fortschritte auf dem Gebiet der Elektromobilität. Die Diskussion um Abgaswerte, Flottenausstoß und Klimawandel scheint die Einführung emissionsfreier Alternativantriebe derzeit zu begünstigen.

Schnelle Kaufprämien zur Ankurbelung des Absatzes von Elektro-Autos lehnt Degenhart derzeit jedoch ausdrücklich ab. Dies sei erst dann sinnvoll, wenn die Technologie reif für einen Marktdurchbruch sei. "So weit sind wir noch nicht. Besser wäre es, mehr in die Forschung und Entwicklung zu investieren sowie die gewerblichen Nutzer wie zum Beispiel Flottenbetreiber mit beschleunigten Abschreibungsmöglichkeiten zu locken."

Quelle: ntv.de, mmo/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen