Wirtschaft

"Deutsche Jobs in Gefahr" Conti-Chef warnt vor USA und China

Elmar Degenhart warnt davor, sich auf dem Erreichten auszuruhen.

Elmar Degenhart warnt davor, sich auf dem Erreichten auszuruhen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Wirtschaft boomt, dennoch hebt Elmar Degenhart warnend den Finger. Der Chef von Continental verweist die wachsende Konkurrenz aus den USA und China. Zudem beklagt er auf Schwächen der deutschen Infrastruktur.

Deutschlands starke Wirtschaft steht aus Sicht von Continental-Chef Elmar Degenhart auf einem zerbrechlichen Fundament. "Der weltweite Kampf um die Industrieproduktion ist in eine neue, sehr ernste Phase getreten. Vor allem die USA und China versuchen, ihre Anteile an industrieller Wertschöpfung drastisch zu erhöhen", sagte der Vorstandsvorsitzende des Autozulieferers in Hannover. Dort zeichnete ihn die Leibniz-Universitätgesellschaft mit der Karmarsch-Denkmünze aus.

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Sorgen bereiten Degenhart die Rahmenbedingungen des globalen Wettkampfes. So lägen die Strom- und Gaspreise in Deutschland um fast 60 Prozent über denen in den USA, wo die variablen Personalkosten 40 Prozent günstiger als hierzulande ausfielen. Der Manager warnte davor, diese Fakten auszublenden und sich auf dem Erreichten auszuruhen.

"Berauschen wir uns vielleicht zu viel an den Erfolgen der Vergangenheit? Das ist jedenfalls mein Eindruck, denn wir leben seit Jahren von unserer Substanz", sagte er und verwies auf Infrastrukturschwächen, etwa bei Brücken oder Schulen. Wer ehrlich sei, erkenne schon heute konkrete Folgen im Wettbewerb mit der internationalen Konkurrenz.

"Allein in diesem Jahr hat hierzulande in unserer Branche eine Reihe von Industrieunternehmen - darunter auch Continental - über 20 Restrukturierungsprojekte gestartet", sagte Degenhart. Das koste in den kommenden Jahren fast 14.000 Jobs. "Und dies vor allem im Niedriglohnbereich und bei augenscheinlich guter Konjunktur. Diese Arbeitsplätze werden vom Ausland vereinnahmt. Wir werden sie von dort nicht mehr zurückholen", sagte Degenhart. Conti baut Jobs in Gifhorn und Salzgitter ab - unter anderem, da das Ausland billiger produziert.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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