Keine Staatshilfe nötig Commerzbank schließt Lücke
13.01.2012, 12:47 UhrDer Finanzierungsplan der Commerzbank zur Schließung ihrer Kapitallücke steht. Medienberichten zufolge setzt die Frankfurter Bank dabei allein auf "Marktlösungen", mit denen sie die Lücke über 5,3 Mrd. Euro schließen will. An der Börse wird der Plan mit einem dicken Kursplus begrüßt.
Die Commerzbank kann ihre Kapitallücke einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge ohne staatliche Hilfe stopfen. Das Konzept von Vorstandschef Martin Blessing beruhe allein auf "Marktlösungen", zitierte die Zeitung aus Regierungskreisen. Auch in Finanzkreisen heißt es demnach, "dass der Kapitalplan der Commerzbank keine Staatshilfen vorsieht". Der Commerzbank fehlen nach Berechnung der Europäischen Bankenaufsicht EBA 5,3 Mrd. Euro, um die ab Mitte 2012 geforderte Quote von neun Prozent harten Kernkapitals zu erreichen.
Am Markt klettert die Aktie nach dem Bericht mit einem Plus von zeitweise fast sechs Prozent an die Dax-Spitze. Der Staat ist seit der Finanzkrise mit 25 Prozent plus einer Aktie an der Commerzbank beteiligt. Blessing werde seine Pläne Anfang kommender Woche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vorstellen, zitierte die Zeitung die Regierungs- und Finanzkreise.
Viele Bausteine für den Erfolg
Dem Bericht zufolge besteht der Kapitalplan von Blessing aus mehreren "Bausteinen": Der Abbau von Risiken solle 2,7 Mrd. Euro bringen, der Anfang Dezember gestartete Rückkauf eigener Schuldpapiere 700 Mio. Euro, die Umwandlung der stillen Einlage des Allianz-Konzerns in hartes Kapital weitere 750 Mio. Euro. Rund eine Milliarde Euro wolle die Bank durch einbehaltende Gewinne aufbringen.
Eine Kapitalerhöhung sei nicht vorgesehen, zitierte das Blatt Verhandlungskreise. Diese Option wolle die Commerzbank für den Fall in der Hinterhand behalten, dass die Finanzaufsicht BaFin die Pläne nicht für ausreichend halte. Die Immobilien- und Staatsfinanzierungstochter Eurohypo solle nicht in eine staatliche Bad Bank ausgelagert werden.
Quelle: ntv.de, sla/AFP