Wirtschaft

Verbotene Finanzgeschäfte Commerzbank droht Milliardenstrafe

Geldwäsche und Geschäfte mit "Schurkenstaaten" wie dem Iran: Die USA werfen der Commerzbank massive Verletzungen von Handelssanktionen vor. Die Strafe könnte weit höher ausfallen als bislang angenommen.

Die Commerzbank steht in den USA wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Geldwäsche- und Sanktionsgesetze am Pranger: Einem Zeitungsbericht zufolge könnte das Dax-Unternehmen deutlich härter als erwartet bestraft werden. Die Verhandlungen über einen Vergleich, der das Geldhaus mehr als eine Milliarde Dollar kosten könne, stünden kurz vor dem Abschluss, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf Insider.

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Wegen des Vorwurfs verbotener Finanzgeschäfte mit sanktionierten Staaten wie dem Iran habe bislang eine Summe von rund 600 Millionen Dollar im Raum gestanden. Durch parallele Ermittlungen wegen des Verdachts der Geldwäsche könne sich der Betrag nun aber fast verdoppeln, heißt es in dem Bericht. Die Einigung könnte zum Jahresende bekanntgegeben werden.

Noch in diesem Jahr könnte es zu einem Vergleich kommen.

Noch in diesem Jahr könnte es zu einem Vergleich kommen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Sollte es zudem Vergleich kommen, würde die Commerzbank dem Bericht zufolge eine Art Bewährungsstrafe akzeptieren: Der Fall werde nicht als kriminell eingestuft, wenn es über einen bestimmten Zeitraum zu keinen neuen Regelverstößen komme. Das könnte für das Institut von hoher Bedeutung sein, da ansonsten der Entzug der Banklizenz in Amerika drohen kann. Damit wäre der Zugang zum wichtigsten Finanzplatz der Welt versperrt.

Bereits mehrere Strafen verhängt

Die US-Justiz hatte im Juli in einem ähnlichen Fall eine Art Exempel an der französischen Großbank BNP Paribas statuiert. Wegen Geschäften mit dem Iran, Kuba und dem Sudan wurden dem Finanzkonzern Geldstrafen über insgesamt annähernd neun Milliarden Dollar aufgebrummt.

Andere Banken, etwa die niederländische ING oder Lloyds aus Großbritannien mussten ebenfalls dran glauben. Auch die Deutsche Börse wurde für Iran-Geschäfte ihrer Tochter Clearstream belangt.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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