Wirtschaft

Einstieg bei Monster Beverage Coca-Cola stärkt sich mit Energy Drinks

Monster ist der zweitgrößte Energiegetränke-Hersteller der USA nach Red Bull.

Monster ist der zweitgrößte Energiegetränke-Hersteller der USA nach Red Bull.

(Foto: REUTERS)

Der für seine braune Brause berühmte Weltkonzern macht die Flucht nach vorne: Wegen Problemen mit eigenen Marken will Coca-Cola sich jetzt an den Erfolg von Monster Beverage ranhängen. Der Energy-Drink-Hersteller überzeugte zuletzt.

Der Getränkekonzern Coca-Cola steigt beim Energy-Drink-Hersteller Monster Beverage ein. Für 2,15 Milliarden US-Dollar übernimmt Coca-Cola einen Anteil von 16,7 Prozent an dem Unternehmen. Im Zuge eines außerdem vereinbarten Tauschs von Vermögensteilen wird Coca-Cola Monster das eigene Energiegetränkegeschäft übertragen. Im Gegenzug erhält der Konzern aus Atlanta von Monster dessen restliches Geschäft mit anderen Getränken, darunter Limonaden und Saftprodukte der Marke Hansen's sowie Tee. Der Deal soll Ende 2014 oder Anfang 2015 abgeschlossen werden.

Coca-Cola will damit fallenden Absätzen entgegensteuern. Der Konzern aus Atlanta Coca-Cola braucht dringend neue Ideen. Der Limonadenabsatz geht weltweit das dritten Jahr in Folge zurück und der Konzern hat deshalb im vergangenen Jahr seine Ziele verfehlt. Die Nachfrage nach der Diätcola Diet Coke schwächelt.

Im Gegensatz dazu waren Energy Drinks zuletzt ein Lichtblick auf dem Getränkemarkt, auch wenn deren Absatz nach mehreren Jahren mit zweistelligen Wachstumsraten jetzt langsamer wächst. Weltweit stiegen die Verkäufe im vergangenen Jahr in US-Dollar nur um 6,8 Prozent, nach 11 Prozent im Jahr 2012 und 20 Prozent 2011, wie Daten von Euromonitor zeigen.

Kantiges Image statt Bürgerlichkeit

Monster ist der zweitgrößte Energiegetränke-Hersteller der USA nach Red Bull. Der Umsatz des Unternehmens stieg 2013 um 9 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar. Das kantige Image von Monster unterscheidet sich stark von dem gesunden, amerikanischen Image, das Coca-Cola gepflegt hat: Aus den Monster-Dosen prangt ein neongrünes M, dass so aussieht wie von einer Klaue aufgeschlitzt.

Im nachbörslichen US-Handel sprang die Monster-Aktie um 22 Prozent auf 87,49 Dollar. Coca-Cola legten 1,3 Prozent auf 40,70 Dollar zu, während der Kurs des Konkurrenten Pepsico minimal nachgab.

Analysten hatten Monster schon länger als möglicher Übernahmeziel gesehen und auch Coca-Cola als wahrscheinlichsten Käufer des Unternehmens aus Corona in Kalifornien genannt. Im April 2012 hatte das Wall Street Journal berichtet, Coca-Cola habe mit Monster über einen Kauf verhandelt, habe sich aber zurückgezogen, nachdem der Aktienkurs von Monster um 20 Prozent zulegt habe. Damals handelte die Aktie bei 65 Dollar und der Absatz von Energiedrinks legte rasant zu. Ein Coca-Cola-Sprecher dementierte den Bericht.

Komplettübernahme noch offen

Coca-Cola wolle den Vertrieb von Monster ausweiten, sagte Coca-Cola-Chef Muhtar Kent nun in einer Telefonkonferenz. Sein Konzern vertreibt Monster bereits in rund der Hälfte der USA. Der Rest des Marktes wird größtenteils von mit der Brauerei Anheuser-Busch InBev verbundenen Vertriebshändlern kontrolliert.

Nach dem Einstieg darf Coca-Cola die Beteiligung an Monster vier Jahre lang nicht auf über 25 Prozent ausweiten, es sei denn, die Boards beider Unternehmen verzichten auf das Stillhalteabkommen.

Kent wollte sich nicht dazu äußern, ob sein Unternehmen über einen kompletten Kauf von Monster verhandelt hat oder diesen zu einem späteren Zeitpunkt anstrebt. Coca-Cola verfolge mit Blick auf das Kapital einen "disziplinierten Ansatz" bei Akquisitionen, sagte er lediglich.

Monster-CEO Rodney Sacks schließt den Verkauf eines größeren Anteils an den Getränkeriesen zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus. "Wir werden sehen, wo uns das in der Zukunft hinführt", sagte er in der Telefonkonferenz.

PepsiCo unter Druck gesetzt

Mit dem Einstieg bei Monster kommt der Wettbewerber PepsiCo unter Druck, seine eigene Strategie bei Energy Drinks zu überprüfen. In den USA vertreibt PepsiCo den Energiedrink Rockstar des gleichnamigen Konzerns Rockstar Inc, der abgeschlagen als Nummer Drei auf dem Heimatmarkt rangiert.

Im vergangenen Jahr lag der Marktanteil von Monster am 9 Milliarden US-Dollar schweren Energiegetränkemarkt in den USA bei rund 35 Prozent, die österreichische Red Bull kam auf knapp 43 Prozent. Auf dem Weltmarkt mit einem Volumen von 27,5 Milliarden Dollar liegt der Marktanteil von Monster bei 14 Prozent.

Energy Drinks sind in den USA derzeit wegen ihre möglichen gesundheitlichen Nebenwirkungen umstritten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat sich eingeschaltet. Sie untersucht mehr als ein Dutzend Todesfälle, die angeblich mit den Genuss von Energiegetränken in Zusammenhang stehen sollen, darunter auch einige von Monster.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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